Proteste in Israel blockieren Autobahnen, Demonstrierende fordern von Regierung, Freilassung der Geiseln in Gaza sicherzustellen

Am Dienstag haben Protestierende in Israel Reifen abgefackelt und Autobahnen blockiert, um von Israels Regierung einen Waffenstillstand in Gaza zu verlangen. Dadurch könnten die israelischen Geiseln, die die Hamas noch immer im Gazastreifen festgehält, befreit werden. Doch die Regierung von Benjamin Netanjahu treibt ihre Pläne für eine Offensive, die ihrer Meinung nach notwendig ist, um die Hamas zu zerschlagen.
"Gehen Sie zurück zu den Verhandlungen. Es liegt ein gutes Angebot auf dem Tisch. Das ist etwas, mit dem wir arbeiten können", sagte Ruby Chen, der Vater des 21-jährigen Itay Chen, eines israelisch-amerikanischen Doppelstaatlers, dessen Leiche die Hamas immer noch im Gazastreifen festhält.
"Wir könnten eine Einigung erzielen, um alle Geiseln zurückzubringen".
"Nationaler Tag des Kampfes"
Die Demonstrierenden folgten einem Aufruf des israelischen Forums für Geiseln und vermisste Familien zu einem "Nationalen Tag des Kampfes" und schwenkten Transparente mit der Aufschrift "Geisel-Deal jetzt".
Die Angehörigen der Geiseln erklärten, sie hofften, dass sie Regierungschef Benjamin Netanjahu und sein Sicherheitskabinett durch ständigen Druck dazu bewegen könnten, sich zu Waffenstillstandsgesprächen zu verpflichten.
Rechtsextreme Mitglieder seiner Koalition haben jedoch wiederholt damit gedroht, die Regierung zu verlassen, falls Israel einem Waffenstillstand zustimmt, und sie haben die Forderungen der Demonstranten zurückgewiesen.
"Wir hätten den Krieg schon vor einem Jahr beenden und alle Geiseln und Soldaten nach Hause bringen können. Wir hätten Geiseln und Soldaten retten können, aber der Premierminister hat sich wieder und wieder dafür entschieden, Zivilisten für seinen Machterhalt zu opfern", sagte Einav Zangauker, dessen 25-jähriger Sohn Matan aus Israel entführt wurde.
Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen hatten bei ihrem Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 insgesamt 251 Geiseln gefangen genommen.
Seitdem wurden einige von ihnen im Austausch gegen palästinensische Gefangene - auch während des offiziellen Waffenstillstands mit der Hamas - freigelassen.
Israels Armee hatte acht Geiseln lebend befreit. Etwa 50 Geiseln befinden sich noch im Gazastreifen, von denen Israel annimmt, dass etwa 20 noch am Leben sind.
Es wird erwartet, dass Netanjahu im Laufe des Dienstags eine Sitzung des Sicherheitskabinetts abhält, aber es ist unklar, ob es dabei auch um eine Waffenruhe geht.
Netanjahu hat erklärt, dass Israel eine erweiterte Offensive in Gaza-Stadt startet und gleichzeitig einen Waffenstillstand anstrebt, obwohl er noch kein Verhandlungsteam entsandt hat, um den von der Hamas aktzeptierten Vorschlag zu erörtern.
Der israelische Ministerpräsident hat erklärt, die Offensive sei der beste Weg, um die Hamas-Kämpfer zu schwächen und die Geiseln zurückzubringen. Die Familien der Geiseln und ihre Unterstützer wehren sich jedoch mit der Begründung, dass verstärkte Militäraktionen ihr Leben gefährden würden.
Angriffe auf Gaza gehen weiter
Unterdessen wurden in den vergangenen 24 Stunden Medienberichten zufolge mindestens 54 Palästinenser bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet. Am Montag waren auch fünf Journalisten unter den Toten.
Beamte des Nasser-Krankenhauses, des Shifa-Krankenhauses und der Sheikh-Radwan-Klinik in Gaza-Stadt berichteten, dass unter den Totesopfern der vergangenen Tage viele Frauen und Kinder waren.
Die Gesundheitsbehörden des Gazastreifens teilten am Dienstag, dem 26. August 2025, mit, dass drei weitere Erwachsene an den Folgen von Unterernährung und Hunger gestorben seien. Damit habe sich die Zahl der Todesfälle durch Unterernährung seit Beginn des Krieges in Gaza auf 303 erhöht, davon sind 117 tote Kinder.
Gleichzeitig kam es in Ramallah im Westjordanland bei einem Einsatz der israelischen Armee zu Auseinandersetzungen.
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