Streit im Hotel: Polizei erschießt Angreifer, der in Marseille 5 Menschen mit einem Messer verletzt hatte

Der Mann, der im Zentrum der südfranzösischen Stadt Marseille fünf Menschen mit einem Messer verletzt hatte, bevor er von der Polizei erschossen wurde, war polizeibekannt. Offenbar kam es zu einem Streit in dem Hotel, in dem der 35-Jährige lebte.
Angreifer war legal in Frankreich
Staatsanwalt Nicolas Bessone erklärte, der Angriff am Dienstagnachmittag sei von einem tunesischen Staatsangehörigen mit legalem Aufenthaltsstatus in Frankreich verübt worden. Laut Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau, der gleich nach der Gewalttat nach Marseille gereist war, hatte der Tunesier eine Aufenthaltsgenehmigung bis 2032.
Der Verdächtige sei am Dienstag aus seinem Hotel verwiesen worden, weil er seine Miete nicht bezahlt habe. Er kehrte mit zwei Messern mit 20 cm langen Klingen und einem Schlagstock bewaffnet zurück und griff zunächst seinen Mitbewohner an.
Anschließend attackierte er den Hotelmanager, bevor er auch den Sohn des Managers in den Rücken stach.
Von der Polizei "neutralisiert"
Der Staatsanwalt fügte hinzu, dass der Mann seinen Amoklauf in einer nahe gelegenen Snackbar und auf der Straße fortsetzte und versuchte, wahllos Menschen zu verletzen, bevor er von der Polizei "neutralisiert" wurde.
Polizeibekannt war der Mann wegen antisemitischer Äußerungen vor der Moschee von Sète in der Nähe von Montpellier. "Er wurde überwacht, der Präfekt des Departements Hérault hatte (...) am 20. August die Justiz eingeschaltet“, bestätigte der Innenminister am Ort des Angriffs.
Bruno Retailleau lobte "den Mut der Polizisten", die "den Mörder auf seiner Flucht gestoppt haben" - wie Ici - France Bleu berichtet. "Es war die richtige Streife zur richtigen Zeit am richtigen Ort”, betonte der Innenminister, der als konservativer Hardliner gilt.
Nach Informationen von LE FIGARO wurde der Tunesier vom territorialen Nachrichtendienst (RT) als nicht radikalisiert, aber psychiatrisch behandlungsbedürftig eingestuft. Der Mann war nicht als Sicherheitsrisiko registriert, aber als „instabil“ bekannt.
Innenminister Retailleau wollte sich zu den Motiven des Angreifers zunächst nicht äußern, ein terroristischer Hintergrund wurde von den Behörden aber offenbar ausgeschlossen.
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