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EU-Friedenstruppe: Wieviele Soldaten muss Deutschland in die Ukraine schicken?

• Sep 4, 2025, 4:00 AM
6 min de lecture
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Beim Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in Paris haben sich laut dem Gastgeber, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, 26 Länder bereit erklärt, Truppen in die Ukraine zu schicken. Damit könnten die von der Ukraine geforderten Sicherheitsgarantien umgesetzt werden. Diese 26 vorwiegend europäischen Staaten hätten sich entweder bereit erklärt, Soldaten in der Ukraine zu stationieren oder "zu Lande, zu See oder in der Luft präsent" zu sein.

Auf die Frage, ob Deutschland, Polen und Italien sich beteiligen würden, erklärte Emmanuel Macron, dass "diese drei Länder zu den 26 Beteiligten gehören, von denen jeder seine eigenen Interventionsmodalitäten hat”. Einige würden "Truppen vor Ort in der Ukraine stationieren“, andere wollten "in NATO-Mitgliedsländern bleiben und ihre Stützpunkte zur Verfügung stellen".

Tatsächlich sind die Armeen der verschiedenen Staaten in Europa recht unterschiedlich aufgestellt. In zehn europäischen Ländern ist der Wehrdienst Pflicht. Andere Länder wiederum beharren auf Freiwilligkeit.

Kampfbereit oder kaputtgespart? Europas Armeen im Ernstfall Ukraine

Die deutsche Regierung hat gerade einen Gesetzesentwurf im Kabinett beschlossen, um den Wehrdienst zu reformieren. Dieser soll zwar freiwillig bleiben, doch mit neuen Anreizen deutlich mehr Rekruten bringen. Eine Musterung ist ab 2027 für alle jungen Männer geplant, Frauen dürfen sich dafür registrieren.

Im Europavergleich bildet Deutschland derzeit zusammen mit Schweden, Ungarn, Belgien und Luxemburg das Schlusslicht, was die Truppenstärke angeht. Gemessen an der arbeitsfähigen Bevölkerung sind weniger als 0,35 Prozent bei der Bundeswehr angestellt, obwohl ihr nominal mehr als 185.000 Rekruten angehören.

Mit rund 110.000 Soldaten bei 6,5 Millionen Einwohnern unterhalten die Griechen mit Abstand die größte Armee Europas. Griechenland liegt mit einer Truppenstärke von 1,7 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung ganz vorne, die Aufrüstung galt jedoch dem Nachbarland: der Türkei.

Darauf folgen Litauen, Polen, Finnland, Estland und Lettland. Die europäischen Länder der Ostflanke - insbesondere im Baltikum - haben bereits in den vergangen Jahren aufgerüstet. Nicht zuletzt die Litauen-Brigade der NATO soll zusätzlich für Sicherheit sorgen.

Reformen für den Wehrdienst nicht nur in Deutschland

Mit Reformen beim Wehrdienst ist Deutschland nicht allein - auch Belgien, Polen, Großbritannien und Frankreich zeigten zuletzt Ansätze für Veränderungen.

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte bereits im September 2024 einen neuen Vorschlag für einen "kurzfristigen Militärdienst" für 18-Jährige angestoßen. Mit diesem Programm würden 15 bis 20 Prozent dieser Altersgruppe für zwölf Monate am Militärdienst teilnehmen und eine Ausbildungsvergütung erhalten.

Ministerpräsident Donald Tusk hingegen hatte für Polen im März 2025 angekündigt, eine neue Form des Militärdienstes einführen zu wollen. Er steckte als Ziel, 100.000 neue Rekruten jährlich engagieren zu wollen.

Verteidigungsminister Theo Francken aus Belgien plädiert für einen Wehrdienst auf freiwilliger Basis, mit dem 2026 500 zusätzliche Reservisten und ab 2027 jährlich 1.000 Reservisten rekrutiert werden sollen.

Eine Wehrpflicht gibt es lediglich in zehn europäischen Ländern, so etwa in Österreich, Zypern, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland, Litauen, Dänemark, Schweden und seit 2025 auch wieder in Kroatien.

In Dänemark und Schweden ist der Wehrdienst auch für Frauen Pflicht. In vielen der Länder mit Wehrpflicht gibt es allerdings auch Zivildienstoptionen, die Ausgestaltung ist weitreichend unterschiedlich.

Deutschland orientiert sich am schwedischen Modell

Während in Griechenland fast 80 Prozent der jungen Männer einberufen werden, sind es in Schweden nur etwa acht Prozent der Männer und Frauen.

In Schweden wird nicht die gesamte Altersklasse einberufen, sondern anhand einer Vorauswahl geeignete Personen hervorgestellt. Die Auswahl erfolgt in zwei Schritten: Zunächst füllen alle 18-jährigen Bürger einen Fragebogen aus: Gesundheitszustand, körperliche Eignung, Motivation. Diesen soll es in Zukunft auch in Deutschland geben.

Auf Grundlage der Antworten werden 30.000 Personen zu einer Eignungsprüfung vorgeladen, ca. ein Drittel aller 18-Jährigen. Es handelt sich um medizinische, körperliche, psychologische und logische Tests sowie um einen Wissens- und Persönlichkeitstest. Auch ein gewisser Schulabschluss ist erforderlich.

Aus diesem Pool werden am Ende des Verfahrens rund 8.000 junge Menschen ausgewählt, die vier bis elf Monate ins Militär aufgenommen werden. Damit kommt Schweden auf rund 23.100 aktive Berufssoldaten im vergangenen Jahr, so eine Schätzung der NATO.

Finnland hat zwar nominal nicht die stärkste Truppe, ist an der Gesamtbevölkerung gemessen aber vorne mit dabei. Das nordische Land hat die Wehrpflicht nie ausgesetzt, was insbesondere eine große Zahl an Reservisten mit sich bringt.

Die finnische Armee selbst umfasst nur rund 30.800 Berufssoldaten. Mit dem sogenannten "ganzheitlichen Ansatz" können die Behörden allerdings im Notfall knapp 285.000 Reservisten mobilisieren. Jeder Reservist wird bis zum Alter von 60 Jahren mehrere Tage einberufen. Diese können außerdem immer wieder auf Weiterbildungsangebote zugreifen, rund 50.000 absolvieren eines dieser Programme im Jahr.

Während eine gemeinsame multinationale Truppe wenig Zuspruch findet, steigen die europäischen Verteidigungsausgaben und die Länder rüsten individuell auf. "Wir sind jetzt alle an der Ostflanke, egal ob man in London oder Tallinn lebt", betonte auch der NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Dienstag.


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