Kurz vor NRW-Kommunalwahlen: Spekulationen über die 7 toten AfD-Kandidaten

Kurz vor den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen häufen sich die Todesfälle unter AfD-Parteimitgliedern. In den sozialen Netzwerken wird über die Todesursache spekuliert. Anfang September wurde über vier verstorbene Kandidaten berichtet, wenige Tage später wurden drei weitere Fälle bekannt.
Auch AfD-Vorsitzende Alice Weidel teilte die Nachricht auf der Plattform X über die ersten vier Todesfälle innerhalb der Partei in Nordrhein-Westfalen. Dabei handelte es sich um Kandidaten für die Orte Bad Lippspringe, Blomberg, Rheinberg und Schwerte. Nun sind drei weitere AfD-Parteimitglieder verstorben.
Polizei in vier Fällen: Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Zu den ersten vier Todesfällen, die am 1. September bekannt gegeben wurden, hat die jeweils zuständige Polizeibehörde gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass es keine Hinweise auf Fremdverschulden gebe.
Lediglich in einem Fall ist ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden- das jedoch keine Hinweise auf Fremdverschulden ergab - bei den anderen Personen wurde direkt ein natürlicher Tod festgestellt. Aufgrund der Persönlichkeitsrechte wurde die genaue Todesursache nicht mitgeteilt.
Zu den drei weiteren Todesfällen ist folgendes bekannt. Der Tod von zwei AfD-Parteimitgliedern, die auf Reservelisten für die Kommunalwahlen in NRW standen, wurde am 2. September bekannt gegeben. Einer der beiden sei demnach an Nierenversagen gestorben. Er habe zudem eine Leber-Vorerkrankung gehabt. Der andere habe Suizid begangen.
Am 3. September gibt die AfD Remscheid gegenüber Politico bekannt, dass auch der AfD-Kandidat in Kremenholl verstorben ist. Der 80-Jährige starb demnach nach langer Krankheit eines natürlichen Todes.
Der AfD-Landesvizechef Kay Gottschalk sagte im "Berlin Playbook Podcast" von Politico, es gebe noch keinen Grund zur Annahme, dass es sich dabei nicht um einen Zufall handle. Dennoch sei geplant, die Fälle zu prüfen, "ohne gleich in ein verschwörungstheoretisches Fahrwasser zu kommen", so der Bundestagsabgeordnete.
Auch Todesfälle in anderen Parteien bekannt
Die Landeswahlleiterin sagte gegenüber Welt, dass die Behörde Kenntnis von insgesamt 16 Kandidaten habe, die nach ihrer Aufstellung zu den Kommunalwahlen in NRW gestorben sind. Dies würde allerdings keine signifikant hohe Anzahl darstellen. Ein vollständiger Überblick liege allerdings nicht vor, da keine Meldeverpflichtung bestehe.
Die kommenden Kommunalwahlen in NRW sind für den 14. September festgelegt. Bis dahin müssen Stimmzettel kurzfristig neu gedruckt werden. Auch für die Briefwahl haben die Todesfälle Konsequenzen: Die bisher ausgestellten Scheine werden ungültig und Briefwähler müssen ihr Kreuz noch einmal neu setzen.
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