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Drohnen-Abschuss in Polen: So nah ist die Gefahr

• Sep 10, 2025, 11:00 AM
9 min de lecture
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Polen hat zum ersten Mal seit Beginn der großangelegten russischen Invasion der Ukraine russische Angriffsdrohnen über NATO-Territorium abgeschossen. Der polnischen Regierung zufolge wurden 19 Drohnen registriert, manche auch aus dem belarussischen Luftraum.

Es wurde niemand verletzt oder getötet. Ein Haus in Wyryki-Wola, in der Nähe der Belarussischen und Ukrainischen Grenzen, wurde durch eine Drohne schwer beschädigt.

Tusk sagte, das Bündnis nehme die Bedrohung "sehr ernst".

Dem belarussischen Verteidigungsministerium zufolge soll auch Belarus russische Drohnen über seinem Territorium abgeschossen haben und zwischen 23 Uhr am 9. September und 4 Uhr morgens am 10. September Informationen mit Polen geteilt haben.

Tusk prangerte jedoch an, dass einige der Drohnen direkt aus dem belarussischen Luftraum nach Polen kamen.

Können russische Drohnen Berlin erreichen?

Grundsätzlich könnte ein Drohnenstart aus Russland auch Berlin erreichen, da die Luftlinie zwischen Brjansk und Berlin rund 1.500 Kilometer beträgt. Ein solcher Flug würde etwa acht Stunden dauern. Um nach Deutschland zu gelangen, müsste eine Drohne den polnischen Luftraum durchqueren, bei dem die polnische Luftabwehr aktiviert werden würde.

Noch näher liegt jedoch die russische Exklave Kaliningrad: Mit einer Distanz von etwas über 500 Kilometern Luftlinie wäre Berlin bereits in knapp drei Stunden im Radius einer Angriffsdrohne, jedoch müsste die Drohne auch hier den polnischen Luftraum durchqueren.

Die polnische Armee soll am Mittwochmorgen Drohnen vom Typ Shahed-136 abgeschossen haben, die in Russland unter dem Namen Geran-2 bekannt sind. Die Drohne hat eine Länge von 3,5  Meter, misst eine Spannweite von 2,5  Meter und trägt Sprengstoff Landungen zwischen 50 und 90 Kilogramm.

Ein ukrainischer Offizier untersucht eine abgeschossene Shahed-Drohne mit thermobarischer Ladung, die von Russland abgefeuert wurde, 14. November 2024
Ein ukrainischer Offizier untersucht eine abgeschossene Shahed-Drohne mit thermobarischer Ladung, die von Russland abgefeuert wurde, 14. November 2024 Efrem Lukatsky/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Ukrainische Überwachungskanäle, die den Verlauf russischer Angriffe auf die Ukraine verzeichnen, haben eine Karte veröffentlicht, die zeigt, dass diese russischen Drohen aus den Regionen Kursk und Brjansk gestartet wurden.

Die Drohnen haben somit über die Ukraine nach Polen eine Strecke von fast 1.000 Kilometern Luftlinie zurückgelegt. Schätzungen zufolge können Shahed-Drohnen bis zu 2.500 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von maximal 185 km/h zurücklegen.

Sind wir für Angriffe dieser Art gewappnet?

Russland greift die Ukraine fast täglich mit mehreren Hundert Drohnen an. Diese werden mit verschiedenen Waffen abgeschossen, darunter mobile Abwehrtrupps, die Maschinengewehre verwenden.

Zu Euronews haben Drohnen Entwickler der "Wild Hornets" bereits vergangenes Jahr gesagt, dass ihrer Meinung nach die NATO-Mitgliedsländer eine zu teure Luftabwehr gegen billige Drohnen haben, die zudem meist in großer Stückzahl angreifen.

Bei dem heutigen Vorfall in Polen hat die polnische Armee unter anderem Kampfjets eingesetzt, um die Drohnen zu neutralisieren.

Der Ex-US-General Ben Hodges schreibt in einem Beitrag auf X, dass das NATO-Bündnis für einen Ernstfall nicht vorbereitet sei, wenn teure Kampfflugzeuge zur Abwehr von Drohnen verwendet werden.

"Die NATO/USEUCOM müssen längst überfällige Luft- und Raketenabwehrübungen im gesamten Einsatzgebiet durchführen, um künftige russische Angriffe abzuwehren bzw. zu vereiteln", schreibt er und ergänzt, dass der Kreml "derzeit unsere Reaktionszeiten und Fähigkeiten testet und probt".

Ein Kampfjet-Einsatz ist demnach fast immer wirtschaftlich irrational gegen billige Drohnen, die Berichten zufolge zwischen 20.000 und 50.000 USD in der Produktion kosten. Aufgrund der geringen Produktionskosten, der niedrigen Flughöhe und ihrer selbstzerstörerischen Natur werden Shaheeds auch der “Marschflugkörper der Armen” genannt.

Das Einsatzkommando der Streitkräfte (DORSZ) erhöhte aufgrund der erhaltenen Informationen die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte und Ressourcen. Zusätzlich zu den bodengestützten Systemen wurden Frühwarnflugzeuge für Luftoperationen aktiviert. Dies war eine Maßnahme im Rahmen der NATO. Zwei F-35, zwei F-16, Mi-17-Hubschrauber, Mi-24 und ein Black Hawk wurden in das voraussichtliche Einsatzgebiet beordert.

Eine F35 von Lockheed Martin fliegt auf der Paris Air Show am Dienstag, 17. Juni 2025, in Le Bourget nördlich von Paris
Eine F35 von Lockheed Martin fliegt auf der Paris Air Show am Dienstag, 17. Juni 2025, in Le Bourget nördlich von Paris Michel Euler/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

Darf die Bundeswehr Drohnen in Deutschland abschießen?

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, sagte dieses Jahr in einem Interview mit der ARD, dass ein Abschuss "nicht so einfach" sei. Er bezog sich auf einen Drohnenvorfall über einer Bundeswehrkaserne vom Jahr 2023, wo eine Drohne abgeschossen wurde.

Bei dem Vorfall handelte es sich jedoch nicht um eine russische Angriffsdrohne, die mit Sprengstoff beladen war, sondern um eine Aufklärungs- oder Spionagedrohne, die meist Aufnahmen von militärischer oder kritischer Infrastruktur erstellt. Bislang haben keine russischen Angriffsdrohnen den deutschen Luftraum betreten.

Bei Aufklärungs- oder Spionagedrohnen ist die Zuständigkeitsfrage in Deutschland komplizierter. Sollten Drohnen über Bundeswehrinfrastruktur gesichtet werden, muss die Truppe nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit reagieren. Risiken oder Schäden für Unbeteiligte müssen unbedingt vermieden werden, vor allem wenn Ungewissheit besteht, ob eine Drohne möglicherweise mit Sprengstoff beladen ist.

Werden Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet, ist die Polizei zuständig. Das Innenministerium (BMI) erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme zu Euronews, dass die zuständigen Behörden von Bund und Ländern "ständig miteinander im Austausch stehen, auch mit Infrastrukturbetreibern und weiteren Beteiligten".

Es existierten demnach etablierte Melde- und Kommunikationswege, aber auch "die Zusammenarbeit wird je nach Bedarf und unter Berücksichtigung der sich wandelnden Bedrohungslage angepasst", heißt es weiter.


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