Sein Vater hat ihn erkannt: Wer ist Tyler Robinson, der mutmaßliche Mörder von Charlie Kirk?

Über Tyler Robinson, den Verdächtigen, der im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss auf den ultrakonservativen Aktivisten Charlie Kirk festgenommen wurde, sind erste Details bekannt geworden.

Wie US-Medien berichten, soll sein Vater, den jungen Mann auf den vom FBI veröffentlichten Videos erkannt und dann dazu befragt haben. Weil sich Tyler nicht der Polizei stellen, sondern eher umbringen wollte, habe ihn sein Vater zu einem Pastor geschickt.

Der 22-jährige Verdächtige ist der älteste von drei Söhnen und scheint keine Vorstrafen zu haben. Seine Social-Media-Konten zeigen viele Familienfotos.

Wie wurde Tyler Robinson von einem jungen, gebildeten Mann zu einem Verdächtigen im Fall eines "politischen Attentats", wie die Ermordung von Charlie Kirk von den Behörden beschrieben wurde?

Bildung und politische Ansichten des Verdächtigen

Der 22-jährige Tyler Robinson wuchs in einem Vorort von Washington in Utah auf, nicht weit von der Utah Valley University in Orem entfernt, wo Charlie Kirk vor Hunderten Studierenden und Anhängern in den Hals geschossen wurde.

Tyler ist ein guter Schüler und der Stolz seiner Eltern. Nach seinem Abschluss an der Pine View High School in St. George im Jahr 2021 erhielt er ein Stipendium für die Utah State University. Dies geht aus einem von seiner Mutter geposteten Video hervor, in dem er seinen Zulassungsbescheid verliest. Tyler Robinson brach sein Studium nach dem ersten Semester ab, wie die Universität bestätigte.

Was sein Wahlverhalten betrifft, so ist Tyler Robinson als parteiloser Wähler registriert und hat bei den Präsidentschaftswahlen 2020 und 2024 nicht gewählt. Berichten zufolge sollen seine Eltern als Wähler der republikanischen Partei registriert sein.

Ein Familienmitglied sagte den Ermittlern, dass der Sohn "in den letzten Jahren politischer geworden sei", so der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, am Freitag. Das Familienmitglied erzählte den Behörden auch, dass Tyler während eines Essens mit der Familie vor kurzem etwas in Zusammenhang mit dem schicksalhaften Ereignis, das Kirk in Utah bevorstand, zur Sprache brachte.

"Sie sprachen darüber, warum sie ihn nicht mochten und welche Ansichten er vertrat", sagte Cox. "Das Familienmitglied sagte auch, dass Kirk voller Hass sei und Hass verbreite".

Zeugenaussagen und Beweise

Auf dem Repetiergewehr, das in der Nähe des Campus und dem Ort, an dem Kirk erschossen wurde, zurückgelassen wurde, waren verschiedene Botschaften auf den Patronenhülsen eingraviert. Auf den Hülsen stand "Hey, Faschist, fang das!" sowie "Oh bella ciao, bella ciao, ciao, ciao", ein Text aus dem berühmten italienischen antifaschistischen Lied. Einige Gravuren schienen sich auch an Online-Memes zu orientieren und lauteten: "Wenn du das liest, bist du schwul LMAO". LMAO steht für "laughing my ass off" für "Ich lach mich schlapp".

Vor seiner Verhaftung wandte sich der Vater an einen Pastor. Danach wurden die Behörden darüber informiert, dass Tyler Robinson "gestanden oder angedeutet hatte, dass er den Vorfall begangen hatte".

Der junge Mann wurde 33 Stunden nach dem Mord, um 22 Uhr Ortszeit am Donnerstagabend, festgenommen.

Die Ermittler sprachen auch mit einem Mitbewohner von Robinson, der ihnen eine Gruppen-Chat-App zeigte. "Darin wurde erwähnt, dass er ein Gewehr von einem Übergabepunkt abholen müsse, dass er das Gewehr in einem Gebüsch zurückgelassen habe, dass er etwas auf Kugeln eingraviert habe, dass er das Gewehr in ein Handtuch eingewickelt zurückgelassen habe und dass ein Zielfernrohr und die Einzigartigkeit des Gewehrs erwähnt wurden", berichtete der Gouverneur von Utah.

Überwachungsvideos zeigten, dass der Verdächtige am Mittwochmorgen in einem Dodge Challenger auf dem Campus ankam, so die Ermittler. Der junge Mann soll seit Jahren immer denselben Wagentyp gefahren haben. "Er trug ein schlichtes kastanienbraunes T-Shirt, helle Shorts, eine schwarze Mütze mit weißem Logo und helle Schuhe. Als die Ermittler den Verdächtigen antrafen, trug er Kleidung, die mit der auf dem Video zu sehenden übereinstimmte", so Cox.

Kurz nach der Bekanntgabe seiner Verhaftung tauchten Fotos und Videos auf den Social-Media-Profilen seiner Familie auf. Das Profil seiner Mutter wurde mit Drohbotschaften überflutet, bevor sie ihr Konto deaktivierte.

Tyler Robinson wurde nach der Festnahme ins Gefängnis von Utah County gebracht.