Größte Mossad-Operation: Wie haben Israels Agenten im Iran die Luftabwehr ausgeschaltet?

Laut dem Bericht, den zuerst Israels Channel 13 wenige Monate nach dem Krieg gegen Iran veröffentlicht hat, war es eine der komplexesten und größten Operationen des israelischen Geheimdienst Mossad.
Der Mossad entsandte zu Beginn des Krieges im vergangenen Juni neben eigenen Leuten eine "kleine Armee" von etwa 100 ausländische Agenten in den Iran. Diese Kommandos sollten vor den israelischen und US-amerikanischen Angriffen möglichst viele iranische Raketenwerfer und Luftabwehrsysteme zerstören.
Die Mossad Operation war besonders kompliziert, da die Agenten, die keine Israelis waren, erst im Umgang mit den hochentwickelten Raketensystemen geschult werden mussten. Dem Bericht zufolge platzierten die Agenten in den Iran eingeschmuggelte Raketensysteme mit einem Gewicht von mehreren hundert Kilogramm.
Israels Channel 13 (auf Hebräisch: ערוץ 13) veröffentlichte auch ein Video, das die Operationen der Agenten im Iran zeigen soll.
Schon zuvor war über die während des 12-tägigen Krieges im Iran aktiven Mossad-Agenten berichtet worden.
Wer waren die Agenten, die in Iran für den Mossad arbeiteten?
So titelte das investigative Nachrichtenportal ProPublica "Israel hat heimlich iranische Dissidenten rekrutiert, um ihr Land von innen heraus anzugreifen". Der Angriff gegen Iran war seit über einem Jahr vom israelischen Geheimdienst Mossad geplant worden. Nur neun Monate zuvor hatte der Auslandsgeheimdienst Israels die Welt schockiert, in dem er durchführte, was sich sein damaliger Direktor Tamir Pardo 2014 ausgedacht hatte.
Mit winzigen, aber tödlichen Mengen Sprengstoff wurden hunderte Pager der Hisbollah zur Explosion gebracht. Wie schon bei den Pagern waren Israels Spione in die Kommunikationssysteme ihrer Gegner eingedrungen. Zu Beginn des Luftangriffs schickten israelische Cyberagenten eine gefälschte Nachricht an die obersten Militärführer des Iran und lockten sie zu einem Schein-Treffen in einen unterirdischen Bunker, der dann durch einen Präzisionsschlag zerstört wurde. Zwanzig Menschen wurden dabei getötet, darunter drei Stabschefs.
Der in diesem September veröffentlichte Bericht über die Operationen des Mossad ist das Ergebnis eingehender Gespräche mit zehn aktuellen und ehemaligen israelischen Geheimdienstbeamten. Demnach wurden Israels Operationen im Iran von zwei Gruppen von Kommandos durchgeführt, die jeweils aus 14 Teams von vier bis sechs Personen bestanden, die Israel rekrutiert hatte. Einige dieser Agenten lebten bereits im Iran, andere waren Ausländer, - z.B. Dissidenten, die gegen die Islamische Republik waren und am Vorabend der Geheimoperation in das Land einreisten. Einige Personen wurden auch aus den Nachbarländern des Iran rekrutiert.
Dem Bericht zufolge griff Israels Armee mithilfe von Informationen von Mossad-Agenten, die sich auf iranischem Boden aufhielten, Nuklearanlagen an. Sie zerstörten Channel 13 zufolge etwa die Hälfte der 3.000 iranischen ballistischen Raketen und 80 Prozent ihrer Trägerraketen. Zudem wurden Raketen auf private Wohnungen bis in die Schlafzimmer iranischer Nuklearwissenschaftler und Militärkommandanten abgefeuert.
Chamenei und Peseschkian waren keine Ziele
Wie der israelische Channel 13 weiter berichtete gab es keine israelischen Befehle, den Obersten Geistlichen der Islamischen Republik Iran Ali Chamenei (auch: Khamenei) oder den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian anzugreifen.
Offenbar war Massud Peseschkian während eines Treffens mit hochrangigen iranischen Beamten "zufällig" in der Nähe des Ortes eines israelischen Angriffs. Aber es gelang dem ehemaligen Arzt und Gesundheitsminister, der die Präsidentschaftswahlen 2024 gewonnen hatte, sich in Sicherheit zu bringen.
Menschenrechtsgruppen zufolge kamen in dem zwölftägigen Krieg bis zum 24. Juni 2025 mehr als 1.000 Menschen ums Leben.
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