Österreichs Ex-Milliardär René Benko muss 2 Jahre ins Gefängnis

Wegen betrügerischen Bankrotts hat ein Gericht in Innsbruck den österreichischen Unternehmer René Benko zu einer Haftstrafe von 24 Monaten verurteilt. Die Untersuchungshaft, in der sich der 48-Jährige seit Januar befindet, wird auf die Strafe angerechnet.
Es war das erste Urteil in dem Prozess, in der es um die Aufarbeitung einer der größten Insolvenzen Österreichs geht. René Benko soll seine Gläubiger bei der Pleite seines Unternehmens Signa vorsätzlich geschädigt haben, indem er Geld für sich und seine Familie beiseite schaffte.
Benko war einst einer der reichsten Österreicher: 2019 lag sein Vermögen Schätzungen zufolge bei 5 Milliarden Euro. Er hatte auch in zahlreiche Kaufhäuser und Immobilien in Deutschland investiert.
Richterin Andrea Wegscheider sagte in ihrer Urteilsbegründung: "Herr Benko hat von seiner Mutter ein Geschenk bekommen und er hat es ohne dass es Rechtsgrund gibt, das behauptet er auch selber nicht, einen Teil zurücküberwiesen. Die Rücküberweisung erfolgte ohne einen Rechtsgrund. Alles Weitere ist irrelevant."
Doch Benko wurde nicht in allen Punkten für schuldig befunden. Der Geschäftsmann hatte laut Anklage die Miete für ein Haus seiner Mutter vier Jahre im Voraus bezahlt, obwohl er gewusst habe, dass er bald insolvent sein werde. Von diesem Vorwurf wurde Benko in Innsbruck allerdings freigesprochen.
Ein abgemagerter Benko vor Gericht
Einige Internet-User kommentierten das Erscheinungsbild des einstigen Milliardärs im Gerichtssaal, da René Benko im Gefängnis offenbar deutlich an Gewicht verloren hat.
Benkos Anwalt deutete an, dass er gegen das Urteil Berufung einlegen könnte.
Der Rechtsspruch von diesem Mittwoch war nur das erste Urteil, eine Reihe weiterer Verfahren wegen der gigantischen Signa-Pleite sollen folgen.
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