Trump gegen Venezuela: USA greifen erneut Schiff in der Karibik an - Kampfhubschrauber stehen bereit

Donald Trump hat den Ton seiner Drohungen gegen die venezolanische Regierung verschärft, indem er vor möglichen "Bodenoperationen" warnt. Der US-Präsident versichert, dass "das Meer bereits unter Kontrolle ist". Zuvor hatten die USA in karibischen Gewässern Operationen gegen Schiffe von mutmaßlichen Drogenhändlern durchgeführt.
Das US-Militär hat am Donnerstag erneut ein Schiff in karibischen Gewässern vor der Küste Venezuelas attackiert. Laut offiziellen Quellen, die von US-Medien zitiert wurden, sei der Angriff Teil der Kampagne gegen die Seewege des Drogenhandels. Es ist das sechste Schiff, das seit August unschädlich gemacht wurde, und zum ersten Mal gab es nach Angaben der Behörden Überlebende.
Bislang wurden bei diesen Angriffen mehr als 20 Menschen getötet. Washington hat sechs Boote zerstört und beschuldigt deren Crews, mit venezolanischen Kartellen in Verbindung zu stehen, die angeblich versuchen, Drogen in das Gebiet der USA zu transportieren. Anders als üblich hat Präsident Donald Trump diesen jüngsten Angriff nicht über seine sozialen Medien angekündigt, obwohl er von hochrangigen US-Beamten bestätigt wurde.
Der Einsatz des US-Militärs in der Region hat sich erheblich verstärkt. Das Pentagon hat Zerstörer mit Lenkraketen, F-35-Kampfjets, ein Atom-U-Boot und rund 6 500 Soldaten entsandt. Nach Angaben der "Washington Post" sollen die Vereinigten Staaten auch Kampfhubschrauber in der Nähe der venezolanischen Küste stationiert haben. Seit August hält das Southern Command eine Marine- und Luftpräsenz in der Karibik in der Nähe Venezuelas aufrecht, die Washington mit der Notwendigkeit begründet, den illegalen Handel in diesem Gebiet einzudämmen.
Möglicher CIA-Einsatz löst in Caracas Alarm aus
Am Mittwoch gab Trump bekannt, dass er die CIA ermächtigt hat, verdeckte Operationen in Venezuela durchzuführen, und dass er den Einsatz von Bodentruppen in Betracht zieht. Der Seeverkehr sei durch militärischen Druck "lahmgelegt". Diese Ankündigung hat Spekulationen über einen möglichen Versuch Trumps, den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro zu stürzen, ausgelöst .
Im Hintergrund gibt es eine lange Interventionsgeschichte der US-Behörde in Lateinamerika, wo der CIA seit Jahrzehnten hinter mehreren Staatsstreichen steht. Der derzeitige CIA-Direktor hat versprochen, dass die Behörde unter seinem Kommando "aggressiver vorgehen wird", obwohl er keine Einzelheiten zu ihren Aktivitäten in Venezuela genannt hat.
Die Krise hat selbst innerhalb der USA zu Kontroversen geführt. Juristen und demokratische Abgeordnete haben in Frage gestellt, ob die Militärschläge mit dem Kriegsrecht vereinbar sind. Die Regierung antwortete darauf mit dem Argument, das Weiße Haus befinde sich bereits in einem Konflikt gegen den venezolanischen Drogenterror, was ihre Militäroperationen legitimiere.
Venezuela antwortet und bringt den Konflikt vor die UNO
Die Drohungen der USA lassen in Regierungskreisen in Caracas die Alarmglocken läuten. Präsident Nicolás Maduro richtete sich direkt an die US-Geheimdienste: "Wie lange werden Staatsstreiche andauern? Lateinamerika lehnt sie ab". In seiner Rede stellt er die Operationen Washingtons als eine Aggression dar, die rote Linien der Souveränität überschreitet.
Venezuelas geschäftsführende Vizepräsidentin Delcy Rodríguez dementierte am Donnerstag einen Bericht des "Miami Herald", wonach sie den Vereinigten Staaten angeboten habe, eine Übergangsregierung ohne Maduro zu führen. Laut diesem Zeitungsbericht hätten Rodríguez und ihr Bruder Jorge, Präsident der Nationalversammlung, sowie andere hochrangige Beamte Trump unter Vermittlung von Katar zwei Vorschläge unterbreitet.
Caracas hat die US-Regierung beschuldigt, einen "Regimewechsel" anzustreben, um eine "Marionettenregierung" zu errichten und sich die natürlichen Ressourcen Venezuelas, vor allem das Erdöl, "anzueignen". Als Reaktion auf die militärische Eskalation hat Venezuela eine formelle Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat eingereicht und dringende Maßnahmen gefordert, um eine Eskalation in der Region zu vermeiden.
Das politische Klima hat sich jedoch zuletzt immer weiter verschärft, da die Regierung Maduro den Militäreinsatz der USA als Provokation mit dem Risiko einer Eskalation betrachtet.
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