Nach Sonntag mit vielen Toten in Gaza: Israel und Hamas wollen Waffenruhe wieder einhalten

Trotz des Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas sind an diesem Sonntag laut Medienberichten im Gazastreifen 42 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden.
Am Abend erklärten die israelischen Streitkräfte (IDF), dass sie wenige Stunden nach tödlichen Luftangriffen auf die südliche Stadt Rafah mit der "erneuten Durchsetzung" des Waffenstillstands im Gazastreifen begonnen haben.
Offenbar haben sich auch die Vermittler aus Ägypten, Katar, der Türkei und den USA darum bemüht, den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas nach den Kämpfen wieder in Kraft zu setzen.
Die IDF behauptete, sie habe in Notwehr gehandelt und auf einen Angriff auf ihre im südlichen Gazastreifen stationierten Truppen reagiert.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach den Familien der beiden bei Rafah getöteten israelischen Soldaten sein Beileid aus.
Israelische Medien berichteten von "mehreren Angriffen", die von der IDF am Sonntag in den späten Morgenstunden durchgeführt wurden. Zuvor habe es Zusammenstöße zwischen Hamas-Kämpfern und in der südlichen Stadt stationierten israelischen Truppen gegeben
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verließ Berichten zufolge eine Kabinettssitzung, um Sicherheitsberatungen über die Lage in Rafah abzuhalten.
Es gibt auch Berichte über verletzte Palästinenser und möglicherweise verletzte israelische Soldaten, nachdem ein Sprengsatz in der Gegend explodiert war.
Brüchiger Waffenstillstand
Die Hamas hat Israel beschuldigt, den Waffenstillstand seit dessen Inkrafttreten fast 50 Mal verletzt zu haben. Die Gruppe sagt, Israel habe Dutzende Palästinensern getötet, indem die Truppen Zivilisten direkt beschossen. Es gebe fortgesetzte Akte der Einschüchterung und Aggression gegen Zivilisten.
"Zu diesen Verstößen gehören Verbrechen wie direkter Beschuss von Zivilisten, gezielter Beschuss und die Verhaftung einer Reihe von Zivilisten, was die fortgesetzte Aggressionspolitik der Besatzung trotz des erklärten Kriegsendes widerspiegelt", erklärte die Hamas Anfang der Woche.
Geschlossene Übergänge nach Gaza
Die Hamas beschuldigte Israel auch, gegen eine wichtige Bedingung des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenstillstandsabkommens verstoßen zu haben. Diese besagt, dass alle Landübergänge in den Gazastreifen, einschließlich des wichtigsten - Rafah - geöffnet werden müssen, um umfangreiche Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen.
Die Vereinbarung sah auch vor, dass die Hilfslieferungen in die Enklave auf dem Vorkriegsniveau von 600 Lastwagen pro Tag bleiben sollten. Die israelische Verteidigungsbehörde COGAT, die die Hilfsmaßnahmen überwacht, hat diese Zahl auf die Hälfte, d. h. 300 Lastwagen täglich, begrenzt.
Netanjahu kündigte am Samstag an, dass die Grenze von Rafah geschlossen bleiben und die Hilfslieferungen weiterhin eingeschränkt werden würden, und beschuldigte stattdessen die Hamas, ihren Teil der Abmachung nicht einzuhalten.
Beide Parteien hatten sich in der ersten Phase von Trumps Plan auf den Austausch von Gefangenen und Geiseln geeinigt.
Die Hamas hat alle 20 lebenden Geiseln und 12 der 28 toten Geiseln an Israel zurückgegeben. Da nicht alle Leichen der toten Geiseln übergeben wurden, erklärte Netanjahu, er werde eine Verletzung dieser Klausel des Abkommens nicht tolerieren, und drohte mit der Wiederaufnahme der Kämpfe, "bis die letzte Geisel zurückgegeben ist".
Die Hamas sagt, dass sie nicht in der Lage ist, die verbleibenden Geiseln zu bergen, da ihre sterblichen Überreste unter schweren Trümmern eingeschlossen sind. Die Gruppe hat besondere Ausrüstung angefordert, um die Trümmer zu beseitigen und die Geiseln zu bergen, aber Israel hat solche Geräte weder bereitgestellt noch die Einfuhr nach Gaza gestattet.
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