Netanjahu: Iran wird für seinen 'großen Fehler' des massiven Raketenangriffs auf Israel 'bezahlen'

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat dem Iran Vergeltung für seinen Raketenangriff auf Israel am Dienstagabend zugesagt, den er als "großen Fehler" bezeichnete.

Er fügte hinzu, dass der Iran für den Angriff bezahlen werde, bei dem nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) 180 Raketen nach Israel eindrangen und im ganzen Land Luftschutzsirenen ertönten.

"Wer auch immer uns angreift. Wir greifen ihn an", sagte Netanjahu, als er sein Sicherheitskabinett zu einer nächtlichen Sitzung zusammenrief.

Er bezeichnete den Angriff als "Fehlschlag" und deutete an, dass den Iran das gleiche Schicksal wie den Gazastreifen und den Libanon ereilen könnte.

Iran warnt vor Vergeltungsmaßnahmen

Die Ständige Vertretung des Iran bei den Vereinten Nationen erklärte, der Angriff sei "legal, rational und legitim" gewesen, da er eine Reaktion auf die israelischen Angriffe auf die vom Iran unterstützte militante Hisbollah im Libanon gewesen sei.

Der UN-Botschafter des Landes, Amir Saeid Iravani, warnt Israel, dass seine Antwort auf jegliche Aggression gegen Teheran "schnell, entschlossen und stärker als zuvor sein wird".

Er verwies auf die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh am 31. Juli in Teheran, die Detonation von Pagern im Libanon im September und die Ermordung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah und des iranischen Generals Abbas Nilforoushan in Beirut.

Iravani sagte, die Untätigkeit des Sicherheitsrates habe es Israel ermöglicht, alle roten Linien zu überschreiten und die Grundprinzipien des internationalen Rechts zu verletzen.

Er wiederholte die Aufforderung des Irans an den Rat, dringend und entschlossen zu intervenieren, um Israels fortgesetzter Aggression und Kriegsverbrechen gegen den Libanon, den Gazastreifen und Syrien Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass die Situation zu einem "ausgewachsenen regionalen Krieg eskaliert".

Der UN-Sicherheitsrat hat auf Antrag Frankreichs und Israels für Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung über die eskalierende Lage im Nahen Osten anberaumt.

Führende Politiker der Welt verurteilen den Vorfall auf das Schärfste

US-Präsident Joe Biden sagte vor Reportern im Weißen Haus, die USA hätten den "dreisten" Raketenangriff des Iran auf Israel vorausgesehen.

Biden fügte hinzu, dass "intensive Planung" in die Vorhersage und Abwehr des Angriffs geflossen sei und dass die USA und Israel zusammengearbeitet hätten, um Israel gegen den Raketenbeschuss am Dienstagabend zu verteidigen.

Er bekräftigte seine Unterstützung für Israel und sagte, die USA stünden in "ständigem Kontakt" mit ihren israelischen Partnern.

Biden schließt sich anderen Persönlichkeiten aus der ganzen Welt an, die das Vorgehen des Iran verurteilen. Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, erklärte in einem Beitrag auf X, dass "ein sofortiger Waffenstillstand in der gesamten Region erforderlich ist".

Auch der britische Premierminister Keir Starmer richtete scharfe Worte an den Iran. Er verurteilte den Angriff während eines Telefonats mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und schloss sich damit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock an, die den Iran dringend bat, den Konflikt nicht weiter zu eskalieren.

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte (IDF) lösten die Raketen in ganz Israel Luftschutzsirenen aus, bevor sie zu dem Schluss kamen, dass nur sehr wenige Bürger:innen bei dem Angriff verletzt worden seien, da die meisten Raketen entweder vom israelischen Abwehrsystem Iron Dome oder anderweitig abgefangen wurden.