G7-Außenminister beraten über Ukraine, Gaza und globale Stabilität
Die italienischen Städte Fiuggi und Anagni stehen für zwei Tage im Zentrum internationaler Diplomatie: Heute und morgen findet das G7-Außenministertreffen unter der Leitung von dem italienischen Außenminister Antonio Tajani statt. Es ist das letzte Treffen unter der italienischen G7-Präsidentschaft, bevor der Vorsitz an Kanada übergeht.
Es handelt sich um das zweite G7-Außenministertreffen des Jahres 2024 in Italien und das erste seit der Wiederwahl von Donald Trump ins Weiße Haus. Das erste Treffen fand im April auf Capri statt.
Tajani betonte, wie wichtig die Vereinigten Staaten als Verbündeter bleiben. "Die USA sind unser wichtigster Partner, wenn es darum geht, die internationale Stabilität zu fördern", erklärte er Anfang der Woche in Brüssel.
Zugleich forderte er, die EU müsse international mehr Eigenständigkeit entwickeln, während er sich weiterhin für eine enge transatlantische Partnerschaft mit der neuen Trump-Administration einsetze.
Im Fokus der Gespräche stehen die humanitäre Krise im Gazastreifen, die Lage in der Ukraine, geopolitische Spannungen im Indopazifik und die politische Situation in Georgien nach den jüngsten Wahlen.
Die Ukraine am G7-Tisch
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nimmt ebenfalls an dem Treffen teil. Dies bestätigte Tajani letzte Woche am Rande des italienisch-ukrainischen Wirtschaftsforums.
"Tausend Tage nach Beginn der russischen Invasion und angesichts Zehntausender Opfer wollten wir als G7-Vorsitzende eine klare Botschaft der Unterstützung und Solidarität mit Kiew senden", erklärte Tajani.
Italien strebe an, die "volle Unterstützung der G7 für die Ukraine in militärischer, politischer, wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht" zu bekräftigen. Dies sei auch mit Blick auf die geplante Wiederaufbaukonferenz im Juli 2025 in Rom von zentraler Bedeutung.
Krise im Gazastreifen "Priorität"
Ein weiteres zentrales Thema ist die Lage im Nahen Osten. Die humanitäre Krise im Gazastreifen hat sich nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 weiter verschärft. Die Zahl der Familien in den Flüchtlingslagern, die sich nicht mehr als eine Mahlzeit pro Tag leisten können, steigt laut UN stark an.
"Die Krise in der Region ist eine Priorität der italienischen G7-Präsidentschaft", erklärte Tajani. Er betonte, dass der Dialog mit allen Akteuren offenbleiben müsse, um auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon sowie die Freilassung der Geiseln hinzuwirken. Die Unterstützung der UNIFIL-Mission im Libanon sei ebenso von großer Bedeutung wie die Förderung eines glaubwürdigen politischen Horizonts, der Frieden und Sicherheit gewährleistet.
Weitere Diskussionspunkte
Zusätzlich wird die Stabilität im Indopazifik und die Beziehungen zu China thematisiert. Bezüglich Georgien sagte Tajani, ein konstruktiver Dialog mit den dortigen Behörden sei wichtig, allerdings müssten die Berichte über Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen aufgeklärt werden.
Die Ergebnisse des Treffens werden am Dienstagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Neben den G7-Außenministern nehmen auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel an den Sitzungen teil.
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