Gerichtsangestellter in Istanbul stiehlt 75 Kilo Gold und Silber
Der Tresor der Asservatenkammer des Istanbuler Gerichts Büyükçekmece ist von einem Angestellten geleert worden. Anschließend setzte er sich mit seiner Familie nach Großbritannien ab. Das teilten die türkischen Behörden am Mittwoch mit.
Erdal T., der Beamte, der für die Wertsachen des Büros verantwortlich war, verschwand, nachdem er in Urlaub gegangen war, und kehrte nicht zur Arbeit zurück. Die Ermittler stellten fest, dass er etwa 50 Kilogramm Silber und 25 Kilogramm Gold gestohlen hatte und mit seiner Frau und seinen Kindern ins Vereinigte Königreich geflohen war.
Nach Angaben der Behörden schickte Erdal T. vor seiner Ausreise über WhatsApp eine Nachricht an Freunde, in der es hieß: "Ich habe die Waren verkauft".
Der Diebstahl wurde entdeckt, nachdem Erdal T.s längere Abwesenheit gemeldet worden war. Am 1. Dezember öffneten Staatsanwälte und Mitarbeiter des Gerichts die Asservatenkammer und den Tresor und fanden sie leer vor.
Eine anschließende Untersuchung ergab, dass die fehlenden Gegenstände mit verschiedenen laufenden Ermittlungen und Gerichtsverfahren in Verbindung standen. Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehle gegen Erdal T. und einen weiteren Verdächtigen, Kemal D. Während Kemal D. in seiner Wohnung festgenommen wurde, wurde bestätigt, dass Erdal T. am 19. November mit seiner Familie nach Großbritannien ausgereist war.
Die Behörden befragten alle Mitarbeiter des Büros, einschließlich des Leiters des Archivs, und durchsuchten ihre Wohnungen, fanden jedoch keine weiteren Beweise für Fehlverhalten. Die Ermittlungen gegen das Büro dauern an, und die Staatsanwaltschaft hat die Haftzeit von Kemal D. verlängert.
Darüber hinaus wurden die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht, wobei jedoch keine strafrechtlichen Beweise gefunden wurden. In der Zwischenzeit werden im Rahmen der laufenden Ermittlungen Kameraaufzeichnungen ausgewertet, und auch die Telefonsignalaufzeichnungen der Telefone der Verdächtigen wurden von den zuständigen türkischen Behörden angefordert.
Es wurde festgestellt, dass die aus dem Justizdepot gestohlenen Wertsachen aus einer Beschlagnahmung im Rahmen einer Operation zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität stammen.
Schätzungen zufolge beläuft sich der Gesamtwert des gestohlenen Goldes und Silbers auf umgerechnet 30 Millionen Euro.
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