Ausländische Botschafter in Israel schließen sich den Demonstrationen an
Mehrere ausländische Botschafter in Israel haben sich der wöchentlichen Kundgebung von Anhängern der Geiseln in Tel Aviv angeschlossen. Die Demonstranten fordern, dass die Regierung eine Vereinbarung über die Rückgabe der verbleibenden Geiseln trifft, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat derweil erklärt, dass er den Direktor des Geheimdienstes Mossad zu Gesprächen nach Doha schickt - ein Zeichen für Fortschritte in der Beendigung des 15-monatigen Krieges.
"Wir befinden uns in einer Phase intensiver Verhandlungen, was gut ist. Ich glaube, dass diese Bemühungen nicht unterbrochen oder eingestellt werden sollten", so der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert.
"Wir wissen, dass der einzige Weg, alle Geiseln zurück zu bringen, über Verhandlungen führt. Deshalb rufe ich alle an den Verhandlungen Beteiligten auf, jetzt die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um eine Einigung zu erzielen", so Simon Walters, der britische Botschafter.
Die wöchentlichen Kundgebungen in Tel Aviv finden seit Monaten auf dem sogenannten "Geiselplatz" statt.
Viele Demonstranten fordern Netanjahu außerdem dazu auf, Neuwahlen auszurufen und zurückzutreten.
"Allein in dieser Woche wurden sechs Soldaten in Gaza getötet. Fast jeden Tag werden weitere Namen von Gefallenen veröffentlicht. Wie viel Blut soll noch für Netanjahus persönliche Interessen vergossen werden?", so Efrat Machikawa, einer der Demonstranten.
"Es ist an der Zeit, das israelische Volk will, dass diese Regierung geht. Wir wollen, dass der Krieg zu Ende ist und dass die Geiseln nach Hause kommen", soIdit Peterson.
Die USA üben zunehmend Druck auf beide Seiten aus, eine Einigung zu erzielen. Joe Biden möchte noch bevor er das Weiße Haus verlässt ein Abkommen erreichen.
Nach Angaben von Hamas-nahen Quellen wurden die Details des Waffenstillstandsabkommens "fast vollständig" erfüllt. Man habe sich außerdem auf "90 % der Einzelheiten" geeinigt.
Netanjahu hat zuvor angegeben, dass er sich nur auf eine teilweise Geiselfreilassung im Austausch für eine wochenlange Einstellung der Kämpfe einlassen wird.
Die Hamas besteht auf einem vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem weitgehend zerstörten Gebiet. Netanjahu hingegen besteht darauf, die Kampfkraft der Hamas im Gazastreifen zu zerstören.
Am Donnerstag erklärte das Gesundheitsministerium des Gazastreifens, dass mehr als 46.000 Palästinenser im Krieg getötet wurden. Die meisten davon Frauen und Kinder.
Das israelische Militär gibt an, im Laufe des Krieges mehr als 17.000 Hamas Kämpfer getötet zu haben, ohne jedoch Beweise vorzulegen.
Yesterday