Krahs mutmaßlicher China-Spion auf der Anklagebank: Wer ist seine Komplizin?

Ein früherer Mitarbeiter des ehemaligen AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah muss sich vor dem Oberlandesgericht Dresden verantworten. Der Vorwurf lautet: Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst. Auf der Anklagebank sitzt er nicht alleine. Neben ihm: Eine mutmaßliche Komplizin.
Jian G. war Assistent in Krahs Abgeordnetenbüro im Europäischen Parlament. Laut Ankage hat er von September 2019 bis zu seiner Festnahme Informationen gesammelt und vertrauliche Dokumente an den chinesischen Geheimdienst weitergegeben.
Mehr als 500 sensible Dokumente aus dem Europäischen Parlament geleakt
Jian G. soll mehr als 500 für das Europäische Parlament besonders sensible Dokumente beschafft haben. Desweiteren soll er persönliche Informationen über die AfD-Spitze gesammelt haben, darunter zu den Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla. Zudem soll Jian G. chinesische Dissidenten ausgespäht haben, indem er in den Sozialen Medien scheinbar als Kritiker der chinesischen Regierung aufgetreten ist.
Kurz nach seiner Festnahme hatte die Bundesstaatsanwaltschaft Büroräume von Krah und Juan G. im Europäischen Parlament durchsuchen lassen. Krah war von 2019 bis 2025 Mitglied des Europäischen Parlaments. Das Thema ist besonders brisant, da Krah Mitglied in den Ausschüssen für Menschenrechte, Sicherheit und Verteidigung und für internationalen Handel gewesen ist. Krah war auch Teil der Delegation für Beziehungen zu den USA. Seit der Bundestagswahl im Februar ist er Abgeordneter im Deutschen Bundestag.
Wer ist seine mutmaßliche Komplizin?
Doch die Informationsbeschaffung für de chinesischen Geheimdienst hat Gian J. wohl nicht alleine gemacht. Jaqi X. wird vorgeworfen, mit ihm zusammengearbeitet zu haben. Sie arbeitete am Flughafen Leipzig/Halle und war für ein Logistik-Dienstleistungsunternehmen tätig. Dadurch soll sie Jian G. Informationen über Passagiere, Flüge, und Fracht weitergeleitet haben. Insbesondere Informationen über Rüstungsgüter und Personen mit Verbindungen zu einem deutschen Rüstungsunternehmen. Jaqi X. ist ebenfalls der Aagententätigkeit für den chinesischen Geheimdienst verdächtig.
China weist Vorwürfe zurück
China weist alle Vorwürfe zurück. Das Land beruft sich auf Verschwörungstheorien, die Beschuldigungen seien frei erfunden. Für den Prozess hat der Staatschutzsenat bis Ende September dreizehn Verhandlungstermine angesetzt.
Gegen Krah wird ermittelt
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt zudem gegen Krah - wegen Verdachts auf Bestechlichkeit und Geldwäsche. Wie die Behörden mitteilten, geht es um mögliche Zahlungen aus China, so die Süddeutsche Zeitung (SZ). Krahs Immunität soll aus diesem Grund aufgehoben werden. Er weist alle Vorwürfe zurück.