Liegt die Zustimmung für Präsident Macron wirklich bei nur 7%?

Laut einer Umfrage, die in den sozialen Medien verbreitet wird, vertrauen nur 7 % der französischen Bürgerinnen und Bürger dem Präsidenten Emmanuel Macron.
Politiker der rechtsextremen französischen Partei Rassemblement National (RN) gehören zu den prominentesten Personen, die diesen Beitrag teilen.
"93 % der Franzosen sind zum Glück bei klarem Verstand", schrieb Bruno Bilde, der für die Partei als Abgeordneter in der Nationalversammlung sitzt. Der RN-Abgeordnete Julien Odoul fragte seine Anhänger: "Wer sind diese 7% fanatische Macronisten?"
Jüngste Umfragen liegen bei über 20 Prozent
Ende Juli ergab eine vom französischen Fernsehsender LCI in Auftrag gegebene Umfrage eine Zustimmungsrate von 28 % für Macron, während eine kürzlich von der Zeitung Les Echos veröffentlichte Umfrage sie mit 21 % angab.
Die Meinungsforscher wenden unterschiedliche Methoden an, was zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Doch lassen diese jüngsten Umfragen aus seriösen Quellen vermuten, dass 7 % ein verdächtig niedriger Prozentsatz sind.
Ein genauerer Blick auf die rechte obere Ecke des online kursierenden Bildes zeigt das Logo von Le Figaro, einer konservativen französischen Tageszeitung.
EuroVerify hat keine Beiträge in sozialen Medien gefunden, in denen Le Figaro behauptet, Macrons Zustimmungsrate liege bei 7 %. Allerdings fanden wir einen fast identischen Original-Beitrag von Le Figaro, der im Oktober 2024 auf X geteilt wurde - doch hier lag die Zustimmung für Macron bei 17 % - nicht bei 7 %.
Das von Le Figaro gepostete Originalbild wurde manipuliert, indem die Zahl "1" vor den "7%" gelöscht wurde, um Online-Nutzer zu täuschen.
Aber: Schwindendes Vertrauen in Macron
Auch wenn das Vertrauen der französischen Bevölkerung in ihren Präsidenten nicht so niedrig ist wie 7 %, ist es vor allem im Laufe seiner zweiten Amtszeit dennoch geschwunden.
Dies ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter die Auflösung der Nationalversammlung im Juni 2024, nachdem die Rechtsextremen bei den Europawahlen zugelegt hatten, sowie die jüngsten Pläne seiner Regierung für Haushaltskürzungen im Jahr 2026.
Die nächsten französischen Präsidentschaftswahlen sind für 2027 angesetzt; die Verfassung des Landes verbietet Macron jedoch eine erneute Kandidatur. Zu seinen Zukunftsplänen hat er sich bislang bedeckt gehalten.
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