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Spaniens Wohnungskrise verschärft sich: Der Zorn der Bewohner wächst

• Aug 6, 2025, 1:01 PM
3 min de lecture

Seit 2010 sind die Wohnungspreise in der Europäischen Union im Durchschnitt um mehr als 50 % gestiegen, während die Mieten um 26 % zugenommen haben. Spanien gehört zu den am stärksten betroffenen Ländern, wo die Mieten in den letzten zehn Jahren um bis zu 80 % gestiegen sind. 

Diese Krise ist auf eine Kombination aus knappem Wohnungsangebot, gestiegenen Baukosten, dem Boom bei Kurzzeitvermietungen und Spekulationen ausländischer Investoren zurückzuführen.

"Barcelona ist eine Stadt voller Touristen. Die Mieten sind wucherisch", sagt Rosario Castelló, eine langjährige Bewohnerin und Mitglied der Mietergewerkschaft Sindicat de Llogateres

Ihr droht die Zwangsräumung, nachdem ihr Wohnblock von Vandor Real Estate, einer Tochtergesellschaft des britischen Investmentfonds Patron Capital, gekauft wurde.

"Ich wohne seit 26 Jahren in meiner Wohnung", erklärt Rosario. "Hier habe ich meine Kinder großgezogen, und hier habe ich meine Bekleidungsmarke Pinku No Kuma", sagt sie und zeigt die Kleider, die sie zusammen mit ihrer Tochter entwirft.

"Und Vandor will mir mein Haus wegnehmen, zusammen mit allem, was ich hier aufgebaut habe", fügt sie hinzu.

Rosario ist die letzte verbliebene Mieterin von früher. Alle anderen Wohnungen wurden in Wohngemeinschaften umgewandelt, die an Ausländer mit kurzfristigen Mietverträgen vermietet werden.

"Geierfonds kaufen in großem Stil ganze Gebäude zu Spekulationszwecken auf. Und sie schmeißen uns alle raus", empört sich Castelló. "Das muss aufhören."

Obwohl ihr Mietvertrag abgelaufen ist, weigert sie sich auszuziehen und befindet sich in einem Gerichtsverfahren mit dem Eigentümer, an den sie noch Miete zahlt.

"Sie boten mir eine kleine Summe an, um mich loszuwerden", erklärt sie, "aber die Mietpreise sind exorbitant. Ich kann nirgendwo hin."

In ganz Barcelona haben sich Einwohner wie Rosario zusammengeschlossen. Mit Unterstützung des Sindicat de Llogateres kämpfen sie gegen Zwangsräumungen und drängen die Behörden zum Eingreifen. 

"Der Schutz des Rechts auf Wohnung ist völlig unzureichend", beklagt Martina Ges Torra, ebenfalls Mitglied der Mietervereinigung. "Wir werden dieses Recht kollektiv verteidigen."

Die spanische Regierung versucht, die Krise einzudämmen. Zu den Maßnahmen gehören Pläne zur Löschung von 65.000 Airbnb-Inseraten, die Erhöhung der Steuern auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger und die Durchsetzung von Mietobergrenzen.

"Wir haben begonnen, den Anstieg der Mietpreise zu regulieren", sagt Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni und verweist auf einen Preisrückgang von 8 % in Barcelona. 

Eine weitere umfassende Maßnahme sieht vor, bis 2028 alle Airbnb-Wohnungen in der Stadt zu entfernen und 10.000 Wohnungen wieder für Wohnzwecke zur Verfügung zu stellen.

"Und in Katalonien wird für Kurzzeitvermietungen die gleiche Preisobergrenze gelten", fügt der Bürgermeister hinzu. "Das bedeutet einen enormen Rückgang der Rentabilität für Investmentfonds – und das schreckt ab."

Jaume Collboni leitet die Initiative "Mayors for Housing Alliance", an der 15 europäische Großstädte beteiligt sind. Sie haben der EU einen Europäischen Aktionsplan für Wohnungsbau vorgelegt, in dem sie Brüssel auffordern, in erschwinglichen Wohnraum zu investieren und derartige Ausgaben von den Beschränkungen des EU-Beihilferechts auszunehmen.

 "Die Europäische Kommission muss handeln", fordert Collboni.  "Wenn die Bürger sehen, dass die europäischen Institutionen ein Problem dieser Größenordnung nicht in Angriff nehmen, könnte das eine Legitimationskrise auslösen", sagt er und warnt abschließend: "Es ist nicht nur eine soziale Angelegenheit. Auch die Zukunft des europäischen Projekts und der Demokratie selbst stehen auf dem Spiel."


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