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Nach Protest sagt israelisches Restaurant Wiedereröffnung ab: "Seit Nazi-Zeit nicht gegeben"

• Aug 15, 2025, 12:16 AM
6 min de lecture
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Erneut musste die Eröffnung des israelischen Restaurants "Gila and Nancy" in Berlin verschoben werden. Die Besitzer wollten schon vor vier Wochen (18. Juli) in der Stadtmitte ihren neuen Betrieb eröffnen, doch anti-israelische Proteste machten es unmöglich.

Am Mittwochabend fand eine pro-palästinensische Demonstration gegen das Restaurant statt, das direkt am Gendarmenmarkt liegt. Mehrere Organisationen, darunter die vom Verfassungsschutz als extremistischer Verdachtsfall eingestufte israelfeindliche Boykottbewegung "BDS" ("Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“), hatten zum Protest aufgerufen. Am Abend protestierten etwa 50 Personen.

Laut der Bild-Zeitung hätten sich ab 19 Uhr sogar knapp 200 Protestierende in der Mohrenstraße versammelt – unter dem Motto „Wir sind eine Gruppe antizionistischer, jüdischer, israelischer und queerer Menschen. Wir protestieren gegen die Eröffnung des Restaurants ‚Gila and Nancy‘ in Berlin“. Immer wieder wurde „Free, free Palestine“ gerufen.

Die Restaurantbesitzer haben die Eröffnungs-Veranstaltung abgesagt. Die Informationen der Zeitung Tagesspiegel aus dem Umfeld der Betreiber, dass die Eröffnung nun erneut wegen der Demo verschoben wurde, wollte ein PR-Berater nicht bestätigen. Er habe von technischen Problemen in der Küche gesprochen.

Der Berliner FDP-Politiker Andreas Schreiner kritisiert auf dem Kurznachrichtendienst X: "Der Antisemitismus in Berlin ist aus dem Ruder gelaufen". "Ich verlange, dass der Regierende Bürgermeister von Berlin mit seinem Senat, Kai Wegner, die Ordnung wiederherstellt", fordert Schreiner.

Kann hier mitten in der Hauptstadt etwa kein israelisches Restaurant eröffnet werden?
Kann hier mitten in der Hauptstadt etwa kein israelisches Restaurant eröffnet werden? Markus Schreiber/Copyright 2020 The AP. All rights reserved

Antisemitischer Vorfall ereignete sich offenbar am selben Tag

Am selben Tag ereignete sich ein weiterer mutmaßlich antisemitischer Vorfall. Vier israelische Frauen sollen nach der Kundgebung auf dem Heimweg von bereits bekannten Aktivistinnen und von einem Aktivisten der israelfeindlichen Szene beleidigt und angepöbelt worden sein.

Die Frauen arbeiten nach eigenen Angaben in Berlin. Sie verbrachten den Abend draußen mit Wein, vor einem anderen Restaurant, so der Tagesspiegel, der mit Augenzeugen sprach. Sie hätten sich auf Hebräisch unterhalten. Nachdem die anti-israelischen Aktivisten dies bemerkten, sollen sie die Frauen laut als Rassisten („Ihr seid die Rassisten!“) beschimpft haben. Auch "Fuck Israel" und „Alle zurück nach Europa" wurde gerufen. Daraufhin kamen Polizisten, um die Situation zu schlichten.

Laut der Berliner Polizei spielte sich ein solcher Vorfall zwischen zwei Frauen ab. Ermittelt werde gegenseitig. Wegen Beleidigung und Bedrohung. Eine der Israelinnen stellte Strafanzeige. Eine der Aktivistinnen stellte Gegenanzeige. Ebenso soll es beim Anti-Israel-Protest zu mehreren Anzeigen wegen Beleidigung gekommen sein.

Das Restaurant "Gila und Nancy" und das Mutterhaus in Tel Aviv haben den Ruf, queerfreundlich, weltoffen und liberal zu sein, schreibt der Journalist und Geschäftsführer der Lobby-Organisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Thorsten Alsleben auf X.

Der Eigentümer Shahar Segal war bis Juli Sprecher der israelisch-US-amerikanischen Organisation "Gaza Humanitarian Foundation" (GHF). Seit Mai 2025 vergibt sie an die Menschen in den Verteilzentren im Gazastreifen Lebensmittel. Weil kritisiert wird, dass in dem Umfeld der Verteilzentren wiederholt Menschen zu Tode gekommen und erschossen worden sein sollen, steht auch die Stiftung in der Kritik.

Laut der Times of Israel hat Segal auf Instagram bei seiner Beendigung des Engagements bei GHF im Juli betont, dass seine Arbeit „immer von dem Wunsch getragen“ gewesen sei, „die vom Krieg Betroffenen zu unterstützen“.

In den sozialen Medien wurde schon vor vier Wochen in der antiisraelischen Szene in Berlin dazu aufgerufen, die Eröffnung des Restaurants zu boykottieren.


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