Sprengstoff in Maisdosen: Plante der russische Geheimdienst einen Anschlag in Polen?

Die polnische Agentur für innere Sicherheit und die Staatsanwaltschaft untersuchen derzeit mögliche terroristische Anschläge, hinter denen der russische Geheimdienst stecken könnte. Sie sollen in Litauen, Deutschland und Polen geplant worden sein. Wie die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza berichtet, sollen die Anschläge nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mit Drohnen und Maisdosen, in denen Sprengstoff versteckt war, durchgeführt worden sein. Ein mutmaßlicher Kurier mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst wurde im Zuge der Ermittlungen festgenommen. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Wie Informanten der Agentur für innere Sicherheit und der Nationalen Staatsanwaltschaft gegenüber den Medien erklärten, "geht eine Version davon aus, dass der russische Militärgeheimdienst GRU Terroranschläge mit Hilfe von Drohnen und Dosen, die Sprengstoff anstelle von Mais enthielten, vorbereitet hat."
Solche präparierten Dosen wurden unter anderem bereits auf einem Friedhof in Litauen gefunden.
Medienberichten zufolge hat der polnische Geheimdienst, ABW, einen verdächtigen Kurier, Wladyslaw G., festgenommen, der Sprengstoffdosen über die Grenze transportiert haben soll. Außerdem transportierte er SIM-Karten sowie Drohnenteile. Die Staatsanwaltschaft untersucht derzeit den Fall, und die Ermittlungen werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Im Januar dieses Jahres berichtete die New York Times, dass Russland Sabotageakte auf Passagierflugzeuge, die in die USA und nach Kanada fliegen, plante, auch durch Kurierdienste. Dabei sollten selbstzündende Pakete an Bord gebracht werden. Am 15. Januar sprach der polnische Premierminister Donald Tusk auf einer Konferenz mit Wolodymyr Selensky über dieses Thema und bestätigte, dass Russland auch gegen Polen Terrorakte aus der Luft plane.
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