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Selenskyj Exklusiv: "Die Zukunft der Ukraine liegt in der Europäischen Union"

• Nov 5, 2025, 6:06 AM
5 min de lecture

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das klare Bekenntnis seines Landes zum Beitritt in die Europäische Union erneuert. In einem Interview mit dem Euronews-Format "The Europe Conversation" erklärte er, die Zukunft der Ukraine liege eindeutig in der EU.

Auf die Frage, ob ein EU-Beitritt der Ukraine bis 2030 möglich sei, sagte Selenskyj beim Euronews-Erweiterungsgipfels, dass er, auch wenn es "wie Science-Fiction" klinge, fest daran glaube, dass die Ukraine noch vor diesem Datum Mitglied der Europäischen Union werden könne.

Gleichzeitig dämpfte der Präsident überzogene Erwartungen. Er betonte, dass der Beitrittsprozess "auf faire Weise" verlaufen müsse, und zwar erst, wenn der russische Angriffskrieg vollständig beendet sei. "Ich möchte, dass der Prozess gerecht abläuft, wenn die Ukraine auf eigenen Beinen steht und der Krieg vorbei ist", so Selenskyj.

Die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten fielen mit der Veröffentlichung des jährlichen Erweiterungsberichts der Europäischen Kommission zusammen. Darin würdigt Brüssel das "bemerkenswerte Engagement" der Ukraine und ihre Fortschritte auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft. Gleichzeitig fordert die Kommission das kriegsgezeichnete Land auf, "negative Trends", insbesondere im Bereich der Korruptionsbekämpfung, umzukehren.

Orbán blockiert Beitrittsverhandlungen

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnete die Zielmarke 2030 als "realistisches Datum" für künftige Beitrittskandidaten. Gleichzeitig mahnte sie, die Ukraine müsse "den Schwung beibehalten" und Rückschritte vermeiden.

Selenskyj betonte im Gespräch mit Euronews, sein Land tue "alles Mögliche", um sich auf den EU-Beitritt vorzubereiten, etwa durch verstärkte Anti-Korruptionsmaßnahmen. Zur Diskussion, Beitrittskandidaten könnten zunächst ohne volles Stimmrecht Teil der EU werden, äußerte er sich klar: "Wenn wir über EU-Mitgliedschaft sprechen, dann muss sie vollwertig sein. Man kann kein ‚Halbmitglied‘ der EU sein." Die Ukraine kämpfe für ihre Unabhängigkeit, und ihre Zukunft liege in Europa.

Nach Einschätzung der Europäischen Kommission erfüllt die Ukraine derzeit die Voraussetzungen für Beitrittsverhandlungen in drei von sechs geforderten Bereichen. Der Beginn dieser Gespräche wird jedoch durch das Veto des ungarischen Premierministers Viktor Orbán blockiert. Selenskyj bezeichnete dessen Haltung als eine Form der "Unterstützung" des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Trotz dieser Hürden bekräftigte Selenskyj, dass die Ukraine bis Ende des Jahres alle Bedingungen erfüllen wolle, um die Verhandlungen über sämtliche Themenbereiche eröffnen zu können.

Europa muss Hand in Hand mit den USA gehen

Selenskyj begrüßte das Ende Oktober verabschiedete Sanktionspaket der EU gegen Russland als ein wichtiges Mittel, um Moskaus Wirtschaft unter Druck zu setzen und sein Kriegsbudget zu beschneiden.

"Ohne die Hilfe der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wäre es zweifelsohne sehr schwierig", sagte er.

Europa unterstütze die Ukraine zudem durch Gasimporte und die Lieferung von Ausrüstung zur Wiederherstellung der Energie- und Stromversorgung, fügte Selenskyj hinzu. Sein Land sei im Vorfeld des vierten Kriegswinters erneut massiv von russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur betroffen.

Der ukrainische Staatschef dankte ausdrücklich Deutschland für die Lieferung von zwei Patriot-Flugabwehrraketen aus US-amerikanischer Produktion.

Selenskyj hob auch die Bedeutung der Unterstützung durch die USA hervor. Er lobte die Trump-Administration, die kürzlich Sanktionen gegen russische Ölkonzerne verhängt habe, ein Schritt, der für Kyjiw von Vorteil sei.

Trotz dieser Maßnahmen betonte Selenskyj, dass die USA zusätzlich Tomahawk-Raketen zur Abschreckung gegen Russland liefern müssten. Bisher lehnt Trump diese Forderung ab.

"Die USA müssen offen sein für die Bereitstellung von Langstreckenwaffen. Auch als Abschreckungsfaktor brauchen wir sie", sagte er. "Das wird entscheidenden Druck auf Russland ausüben."

Energieterror

Selenskyj schaltete sich per Video aus Pokrowsk in der ostukrainischen Region Donbas zu Euronews. Dort hatte er zuvor Soldaten an der Front getroffen.

"Sie führen den Krieg nicht nur für ihre eigenen Familien, nicht nur für ihre Heimat, was zweifellos wichtig ist, sondern für die ukrainische Zukunft, die Zukunft der Ukraine in der Europäischen Union."

Moskau habe seine Raketenangriffe auf die Ukraine in diesem Herbst deutlich intensiviert. Der Oktober sei der Monat mit den meisten Einschlägen seit Anfang 2023 gewesen. Selenskyj bezeichnete diese Strategie als "Energieterror".

"Putin will Chaos stiften, damit die Menschen im Winter keinen Strom und kein Wasser haben. So stellt er sich seinen Erfolg vor, doch es wird ihm nicht gelingen", sagte er.

"Russland hat seine Angriffe nur deshalb verstärkt, weil es an der Frontlinie keine Erfolge erzielt. Deshalb hat Putin seiner eigenen Gesellschaft auch nichts mehr zu verkaufen."


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