Verdacht auf Nowitschok-Vergiftung: Deutsch-Russin in Berlin im Krankenhaus
Die Mutter des russischen Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa soll in Berlin wegen des Verdachts auf eine Vergiftung in der Klinik Charité behandelt werden, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Schnell wurde spekuliert, ob sich um eine Vergiftung mit dem Nervengift Nowitschok handeln könnte.
Kreml-Kritiker Kara-Mursa teilte am Dienstagabend über seinen X-Kanal mit, dass sich der Verdacht einer Vergiftung während der Untersuchung nicht bestätigt habe. "Die Ärzte setzen die Untersuchung fort", schreibt Kara-Mursa.
Nach Polizeiangaben wurden das Blut und die Kleidung der Deutsch-Russin untersucht. Die Frau befinde sich auf der Isolierstation der Charité.
Erinnerungen an Nawalny werden wach
Die Behörden waren sofort alarmiert. Der im vergangenen Jahr verstorbene Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde 2020 mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet und monatelang in der Charité behandelt. Nawalny war damals auf einem innerrussischen Flug zusammengebrochen. Erst wurde er in Russland behandelt, dann in die Berliner Charite verlegt. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe, die russischen Behörden häten einen Anschlag auf ihn verübt, zurückgewiesen.
Polizei ermittelt wegen versuchen Tötungsdelikts
Auf X teilte die Polizei mit, dass sie wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes ermittle.
Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. 2023 wurde er dort unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt. Durch einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen ist er im August freigekommen.
Bei seiner Ausreise aus Russland hatte er noch eine Warnung mit auf den Weg bekommen, sagte er gegenüber Euronews im September 2024. "Erzähl nicht zu viel", hieß es, "Du weißt ja, was sonst alles passieren kann."
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