Zehn Jahre nach der Krise: Grieche übernimmt Führung der Eurogruppe

Der griechische Finanzminister Kyriakos Pierrakakis wurde am Donnerstag zum Präsidenten der Eurogruppe gewählt. Damit wurde die Wende des Landes zehn Jahre nach dem Beinahe-Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone während einer tiefen Wirtschaftskrise gewürdigt.

Mit der Angelegenheit vertraute Quellen sagten Euronews, die Minister hätten die Reformagenda des Landes geschätzt und in dem griechischen Finanzminister eine positive Erfolgsgeschichte für den Block gesehen.

Sein Konkurrent, der belgische Haushaltsminister Vincent Van Peteghem, der ebenfalls im Rennen war, sah sich mit seiner Kandidatur in einem politischen Kreuzfeuer: Auslöser war ein Reparationsdarlehen für die Ukraine, das sein Land ablehnt, während die Mehrheit der Mitgliedstaaten es unterstützt.

Ein Diplomat, der mit der Angelegenheit vertraut ist, sagte Euronews, der belgische Minister verfüge über ein starkes Profil, da er von seinen Kollegen für seinen Umgang mit den Finanzdossiers während der belgischen rotierenden Präsidentschaft der Europäischen Union geschätzt werde. Pierrakakis habe sich jedoch stärker als Konsenskandidat erwiesen.

Zuvor hatte ein zweiter Diplomat ein knappes Rennen angedeutet, letztlich erhielt der griechische Kandidat jedoch eine deutliche Mehrheit.

Pierrakakis wird das Amt am 12. Dezember übernehmen, zeitgleich mit dem Ausscheiden des bisherigen Chefs Paschal Donohoe. Dieser war zwar in diesem Jahr erneut gewählt worden, gab den Posten jedoch überraschend auf, um einen Spitzenjob bei der Weltbank in Washington zu übernehmen.

Die Eurogruppe, in der die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen, befasst sich mit zentralen wirtschaftspolitischen Themen wie den EU-Kapitalmärkten und der Investitionsunion. Diese gelten als entscheidend für die europäische Wirtschaft, die zunehmend durch den wachsenden Anteil Chinas am Weltmarkt und durch US-Zölle unter Druck gerät.

Dies ist eine sich entwickelnde Geschichte, zu der wir in Kürze weitere Details veröffentlichen werden.