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Asylwende: Mehr als 150.000 Anträge und nur 933 Zurückweisungen

• Dec 29, 2025, 2:16 PM
3 min de lecture
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Seit dem Antritt der neuen Regierung sind nur 756 Afghanen über Aufnahmeprogramme nach Deutschland eingereist. Insgesamt sind unter den Vorgängerregierungen seit 2021 37.600 Afghanen über verschiedene Aufnahmeprogramme nach Deutschland gekommen, wie das BMI Euronews mitteilt.

Zudem herrscht seit Monaten Unklarheit, wie es für Tausende Afghanen, denen eine Aufnahme in Deutschland unter der Ampel-Koalition versprochen wurde, weitergeht.

Afghanen machen mittlerweile den Großteil der Asylsuchenden aus. Bis Ende November zähltdas Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 59.215 von afghanischen Staatsbürgern gestellte Anträge, gefolgt von 23.078 Anträgen von Syrern. Auf Platz drei befinden sich türkische Staatsangehörige. Insgesamt wurden bis Ende November 157.436 Asylanträge gestellt, davon 106.298 Erst- und 51.138 Folgeanträge.

Gleichzeitig lehnte das BAMF 135.348 Fälle ab – fast die Hälfte der bis Ende November bearbeiteten Anträge. Insgesamt wurden 288.320 Asylanträge entschieden, die Gesamtschutzquote liegt bei 27,2 Prozent.

Besonders häufig bekommen Afghanen Asyl gewährt. Seit mehr als vier Jahren ist die Terrororganisation Taliban in Afghanistan an der Macht. Zwei Drittel (65,4 Prozent) ihrer Anträge werden demnach genehmigt. Bei Syrern sind es nur noch 1,6 Prozent der Anträge.

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 hatte die CDU einen "sofortigen faktischen Aufnahmestopp" versprochen. Des Weiteren solle der "Familiennachzug sogenannter subsidiär Schutzberechtigter" ausgesetzt und freiwillige Aufnahmeprogramme beendet werden.

Kritiker sprechen von einer "nicht erkennbaren" Asylwende. Nur 993 Flüchtlinge, die Asyl beantragen wollten, wurden dieses Jahr durch deutsche Beamte an der Grenze zurückgewiesen.

Ein Fünftel mehr Abschiebungen

Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, dass bis Ende November 2025 101.756 Visa für den Familiennachzug erteilt wurden. Mit 44.426 Fällen betrafen etwa die Hälfte den Ehegattennachzug zu einer Person mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Am häufigsten bekamen türkische Antragsteller das Visum zugesprochen (6.343), gefolgt von Indern (5.677) und Syrern (4.153).

Damit wurden dieses Jahr bisher deutlich weniger Visa für den Familiennachzug erteilt als in 2024 und 2023. Vergangenes Jahr erhielten bis Anfang Dezember 120.000 Menschen ein entsprechendes Visum. 2023 waren es 131.000 Personen.

Voraussetzung für den Familiennachzug zu Drittstaatsangehörigen ist eine vorhandene Aufenthaltserlaubnis für den in Deutschland lebenden Familienangehörigen. Alternativ werden eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt oder eine Niederlassungserlaubnis benötigt. Weitergehend müssen ausreichend Wohnraum sowie finanzielle Mittel vorhanden sein.

Seit 2018 waren zudem Familienzusammenführungen für subsidiär Schutzberechtigte möglich. Die Regelung war auf maximal 1.000 Visa pro Monat beschränkt. Der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte hat die aktuelle schwarz-rote Koalition unter Bundeskanzler Friedrich Merz im Sommer für zwei Jahre ausgesetzt.

Die Zahl der Abschiebungen ist im Jahr 2025 bis Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 19.538 Personen abgeschoben, im Vorjahreszeitraum waren es 16.556.