Grönland: Parlamentswahl im Schatten Trumps

Gut 40.000 Grönländer sind am Dienstag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Wegen der Äußerungen von US-Präsident Trump, der Anspruch auf die zu Dänemark gehörende autonome Insel erhob, wurde der Urnengang vorgezogen.
Im Wahlkampf ging es um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Insel und die Beziehungen zu Dänemark und den USA. Die Regierungsparteien befürworten eine Unabhängigkeit des Inselstaates, wollen jedoch zunächst weniger finanziell abhängig von Dänemark werden.
Kopenhagen unterstützt den autonomen Reichsteil mit 500 Millionen Euro im Jahr.
Grönland ist die größte Insel der Welt - sie ist sogar größer als Frankreich, Deutschland, Spanien, das Vereinigte Königreich, Italien, Griechenland, die Schweiz und Belgien zusammen.
Doch trotz seiner Größe bleibt Grönland ein selbstverwaltetes Territorium Dänemarks, und seine Außen-, Verteidigungs- und Währungspolitik wird in Kopenhagen entschieden.
Seit 1979 hat Grönland einen eigenen Ministerpräsidenten und andere Institutionen, aber strategische Entscheidungen wie Außen-, Währungs- und Verteidigungspolitik bleiben unter dänischer Kontrolle.
Die ehemalige Kolonie Dänemarks bildet jetzt zusammen mit den Färör Inseln und dem Kernland Dänemark, die Rigsfællesskab („Reichsgemeinschaft“).
Da Grönland zu 80 Prozent von Eis bedeckt ist, bleibt ein Großteil des Landes unbewohnbar. Nur 56 000 Menschen leben auf der Insel, die meisten von ihnen Inuit.
Sie sind seit langem stolz auf ihre Kultur und ihre Traditionen, die ihnen geholfen haben, jahrhundertelang unter den rauesten Bedingungen zu überleben.
Parlamentswahlen am Dienstag
Das Parlament - das Inatsisartut - besteht nur aus 31 Abgeordnete, die aus sechs politischen Parteien kommen.
Da es nur wenige Meinungsumfragen gibt, ist das Ergebnis weniger klar vorhersagbar als bei anderen europäischen Wahlen.
In einer im Januar durchgeführten Umfrage unter 497 Grönländern kam die regierende linke Inuit-Partei Ataqatigiit auf etwa 31 % der Stimmen.
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