Waffenstilstand in Gaza: Hamas will eine US-israelische Geisel und vier Leichen freigeben

Die militante Hamas hat nach eigenen Angaben einen Vorschlag von Vermittlern akzeptiert, eine lebende amerikanisch-israelische Geisel und die Leichen von vier Geiseln mit doppelter Staatsangehörigkeit freizulassen, die in der Gefangenschaft gestorben sind.
Die Hamas gab nicht sofort bekannt, wann sie die Leichen und den als Edan Alexander identifizierten Soldaten freilassen wird. Andere Länder, die an der Vereinbarung beteiligt sind, haben die Erklärung der Hamas nicht sofort bestätigt.
Die Ankündigung fällt inmitten von wichtigen Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel, die im Moment den Übergang in die zweite Phase des Waffenstillstands diskutieren.
In einer separaten Erklärung bekräftigte der Hamas-Vertreter Husam Badran das Bekenntnis der Hamas zur vollständigen Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens in allen Phasen und warnte, dass jede israelische Abweichung von den Bedingungen die Verhandlungen wieder auf den Nullpunkt zurückwerfen würde.
Israel drängt die militante Gruppe, eine Verlängerung der ersten Phase des Waffenstillstands zu akzeptieren.
Die Hamas möchte hingegen Verhandlungen über die schwierigere zweite Phase des Waffenstillstands aufnehmen, die die Freilassung der verbleibenden Geiseln aus dem Gazastreifen und den vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gebiet vorsieht.
Einmarsch der Hamas in Israel
Der Krieg im Gazastreifen brach am 7. Oktober 2023 nach einem von der Hamas angeführten Überraschungsangriff auf den Süden Israels aus, bei dem mehr als 1.100 Menschen starben und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza zurückgebracht wurden.
Die anschließende israelische Militäroperation hat große Teile der Küstenenklave verwüstet. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium des Gazastreifens schätzt die Zahl der palästinensischen Todesopfer auf mehr als 48.000, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird.
Die Vereinten Nationen schätzen, dass rund 69 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen zerstört wurden, darunter mindestens 245 000 Häuser.
Nach wochenlangen, zögerlichen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Ägypten und Katar einigten sich Israel und die Hamas auf ein dreistufiges Waffenstillstandsabkommen, dessen erste sechswöchige Phase am 19. Januar begann.
In der ersten Phase ließ die Hamas 33 israelische Geiseln sowie fünf thailändische Staatsangehörige unabhängig von der Vereinbarung frei. Im Gegenzug ließ Israel fast 2.000 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen frei.
Die Verhandlungen für die zweite Phase, die ebenfalls sechs Wochen dauern sollte, sollten zwei Wochen nach der ersten Phase beginnen, sie sind aber noch in der Schwebe.
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