Wie groß ist die finanzielle Belastung für Menschen mit Behinderung in Europa?

Laut Eurostat sieht sich fast ein Viertel der Menschen mit Behinderungen in der EU mit finanziellen Problemen konfrontiert.
In Luxemburg (8 %), Deutschland (11 %), den Niederlanden (11,2 %) und Finnland (13,2 %) sind es jedoch weniger.
In Griechenland (75,5 %) und Bulgarien (52 %) hingegen leben mehr als die Hälfte der Menschen mit einer Behinderung in Haushalten, die Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen.
Eine Beschäftigung verringert zwar das Armutsrisiko, garantiert jedoch keine finanzielle Sicherheit.
Hinzu kommt, dass Arbeitsplätze, Schulen oder Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen oft schwer zugänglich sind.
Erhebliche Beschäftigungslücke
Nur rund die Hälfte der Menschen mit Behinderungen in der EU ist erwerbstätig. Zum Vergleich: bei Menschen ohne Behinderungen sind es 75 %. Damit liegt die Beschäftigungslücke bei 24 Prozentpunkten – die größte Ungleichheit im Arbeitsmarkt, noch vor Geschlecht oder Herkunft.
Eine Studie zeigt: Bei jüngeren Erwachsenen (25–34 Jahre) lassen sich fast 20 % dieser Lücke durch Unterschiede im Bildungsniveau erklären.
Wer mit den alltäglichen Ausgaben kämpft, ist durch unerwartete Kosten – etwa für eine Operation oder eine Hausreparatur – besonders stark belastet.
In Litauen und Bulgarien ist es jedoch wesentlich schwieriger, mit einer erwarteten Ausgabe umzugehen als in Luxemburg und den Niederlanden.
Sozialleistungen und Zuschüsse sind dabei entscheidend: Ohne diese Unterstützung wären 2024 fast 70 % der Menschen mit Behinderungen in der EU armutsgefährdet gewesen.
Trotzdem bleibt das Risiko hoch – in den baltischen Staaten und in Kroatien liegt die Armutsgefährdungsquote weiterhin bei über 30 %.
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