Muslimische Weltliga: Religiöser Hass nimmt weltweit zu

Islamophobie und Antisemitismus in Europa und der ganzen Welt nehmen zu. Scheich Dr. Mohammed al-Issa, Generalsekretär der Muslimischen Weltliga, warnt vor religiösem Hass und ruft zum Dialog zwischen den Kulturen auf. In einem Interview mit Euronews verurteilte al-Issa auch den Krieg im Gazastreifen, der nun schon einanhalb Jahre andauert.
"Natürlich ist das, was in Gaza passiert, eine Tragödie, wenn nicht sogar ein richtiger Völkermord. Was in Gaza geschieht, hat das Gewissen der Menschheit erschüttert. Was in Gaza geschieht, ist ein Verstoß gegen das internationale und humanitäre Recht", so al- Issa.
Al-Issa warnt auch davor, Juden oder Muslime für die bewaffneten Konflikte und die Instabilität im Nahen Osten verantwortlich zu machen.
"Diese Anschläge, die im Namen des Islam verübt werden, werden im Namen der Täter verübt. Sie stehen nicht im Namen des Islam. Sie repräsentieren sich selbst. Sie repräsentieren ihren Extremismus, der von unserer islamischen Welt isoliert und ausgeschlossen wird, unserer islamischen Welt, die Werte und die Mäßigung des Islams vertritt. Das sind nur wenige, aber das Phänomen, dass diese wenigen sich lautstark äußern, ist alarmierend", sagt al-Issa.
Scheich al-Issa war zuvor Justizminister in seinem Heimatland Saudi-Arabien. Er sagte, der Dialog sei der einzige Weg, um Völker und Kulturen zu versöhnen.
"Wir sind gegen jede Form des Hasses, egal in welcher Form. Wir sind gegen Feindseligkeit gegenüber Anhängern von Religionen aufgrund ihrer religiösen Entscheidung und auch gegen jede andere Feindseligkeit, sei sie ethnisch, kulturell oder in welcher Form auch immer", so al-Issa.
Die Muslimische Weltliga ist eine islamische Organisation mit Sitz in Mekka, Saudi-Arabien. Sie definiert sich selbst als islamische Organisation, die Toleranz und Freundschaft zwischen den Völkern fördert.
Sehen Sie das vollständige Interview in der Sendung THE EUROPE CONVERSATION vom Donnerstag.
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