"Hamas-Mörder" sind wie Nazis! Netanjahu kritisiert Waffen-Stop von Friedrich Merz

Im Vorfeld der UN-Sondersitzung zum israelischen Plan, Gaza-Stadt einzunehmen, hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Rede auf einer Pressekonferenz in Jerusalem gehalten. Er kritisierte die Entscheidung des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz, die Waffenlieferungen nach Israel einzustellen, und verglich Israels Kampf gegen die Hamas mit dem Kampf gegen die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg.
"Wir werden die Überreste der Nazi-Armee nicht zurücklassen", sagte Netanjahu. Die Forderung, nicht bis zum bitteren Ende gegen die Hamas zu kämpfen, verglich er mit Berlin. Laut Netanjahu sei diese Forderung genauso, als würde man sagen: "Geht nicht nach Berlin und vernichtet nicht die Nazis". Das könne das israelische Volk mit Hinblick auf Gaza nicht zulassen, so Netanjahu.
"Ich respektiere Friedrich Merz. Ich denke, er war ein guter Freund Israels", sagte er weiter. "Aber ich glaube, er ist vor dem Druck falscher Medienberichte und dem internen Druck verschiedener Gruppen eingeknickt". In der Tat ist die Entscheidung, Waffenlieferungen nach Israel einzustellen, eine Kurswende in der Politik des Bundeskanzlers. Vor Kurzem erklärte Merz noch, Israel erledige im Nahen Osten die "Drecksarbeit".
"Wir werden unser Volk mit oder ohne die Unterstützung anderer schützen", verkündete Netanjahu.
Ausgemergelte Kinder in Gaza? Laut Netanjahu ein Fake
Die internationale Gemeinschaft ist alarmiert über die humanitären Zustände in Gaza. Seit Monaten kursieren auf der ganzen Welt Bilder von abgemagerten Kindern.
In seiner Rede zeigte sich Netanjahu empört - doch nicht etwa über die Bilder der ausgemergelten Kinder in Gaza- diese bezeichnet der israelische Ministerpräsident als "fake". Der israelische Ministerpräsident sagt, dass Medien falsche Informationen und Statistiken der Hamas verbreiten würden, und verglich sie mit den Zuständen im Mittelalter. Juden werden wie damals verfolgt, hieß es. "Lügen verbreiten sich rund um den Globus".
Die wahren Opfer seien laut Netanjahu die israelischen Geiseln, die von "Hamas-Monstern" ausgehungert werden. Zuletzt veröffentlichte die Hamas Fotos aus ihren Tunneln. Darauf abgebildet: ausgemergelte israelische Geiseln.
Auf die Frage der Journalisten, was Israel gegen die katastrophale humanitäre Lage in Gaza tun wolle, hatte Netanjahu Antworten. Sein Plan sei es, eine Sicherheitszone in Gaza einzurichten. Gespräche mit den USA über zusätzliche Maßnahmen seien am Laufen. In Planung seien auch Landwege, die die Hilfe für die palästinensische Bevölkerung erleichtern sollen.
Plant Israel, Gaza komplett zu besetzen?
Die von Israel angekündigte ausweitung des Militäreinsatzes in Gaza und die Besetzung von Gaza-Stadt hat die Internationale Gemeinschaft zutiefst besorgt. Netanjahu plant jedoch nicht, den Krieg zu verlängern. "Ich will ihn beenden", sagt der israelische Ministerpräsident.
"Mein Ziel ist es, alle Geiseln zu befreien, lebendig oder nicht", sagt Netanjahu. Dazu müsse man militärischen und politischen Druck ausübern. Der "Ausgangspunkt sei, die Hamas zu entwaffnen. "Dieser Krieg kann nicht beendet werden, ohne die Hamas zu besiegen", sagt er.
Es stand in der Diskussion, dass Gaza nach dem Krtieg an arabische Kräfte übergeben werden sollte. Netanjahu bekräftigte, dass Israel nicht in Gaza bleiben wolle. Doch "niemand wird dort einmarschieren, bevor wir die Hamas besiegt haben", so Netanjahu.
Wie eine Übergabe von Gaza an arabische Kräfte stattfinden soll, ist jedoch nicht klar. Denn Israel ist gegen eine Zwi-Staaten-Lösung. "Es geht ihnen nicht darum, einen Staat zu schaffen, sonderneinen Staat zu zerstören", sagt Netanjahu. Die Bevölkerung in Gaza sei von Hamas-Propaganda infiltriert, glaubt er. Palästinensische Kinder, die unter der Herrschaft der Hamas erzogen werden glauben, dass es gut sei, Juden zu ermorden, sagt Netanjahu. Das Bildungssystem müsse reformiert und Israel als "historische Tatsache" akzeptiert werden. "Ihnen einen Staat zu geben bedeutet, einen künftigen Krieg heraufzubeschwören", so der israelische Ministerpräsident.
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