"Eine Täuschung": Irans Präsident macht sich über Netanjahus Hilfszusage in der Wasserkrise lustig

Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian hat sich über das Angebot des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lustig gemacht, bei der Wasserkrise im Iran helfen zu wollen. In einem Beitrag auf X am Mittwoch forderte er Natanjahu auf, sich erst einmal um die Krise im Gazastreifen zu kümmern.
Netanjahu hatte sich am Dienstag in einer Videobotschaft an die Iraner gewandt und versprochen, dass Israel bei der Lösung der Wasserkrise des Landes helfen werde, sobald der Iran von der derzeitigen Regierung "befreit" sei, wie israelische Medien berichteten.
Man könne Israel nicht trauen, da es den Palästinensern den Zugang zu Wasser und Lebensmitteln verweigert, so Pezeshkian in den sozialen Medien. "Ein Regime, das den Menschen in Gaza Wasser und Nahrung vorenthält, behauptet, dass es Wasser in den Iran bringen wird? Eine Täuschung, nichts weiter."
Pezeshkian wiederholte seine Äußerung während einer Kabinettssitzung in Teheran und sagte, dass diejenigen, die einen trügerischen Anschein erwecken, fälschlicherweise behaupten, dass sie Mitgefühl für das iranische Volk haben.
"Schauen Sie sich erst einmal die schwierige Situation des Gazastreifens und die wehrlosen Menschen an, vor allem die Kinder, die wegen des Hungers, des fehlenden Zugangs zu Trinkwasser und Medikamenten und wegen der Belagerung durch das brutale Regime zu kämpfen haben..."
Der Konflikt nimmt eine politische Wendung?
Die Äußerungen markieren den Übergang vom Kriegszustand zu politischen Auseinandersetzungen. Zuvor, im Juni, wurden bei israelischen Luftangriffenauf den Iran fast 1.100 Menschen getötet, darunter viele Militärkommandeure. Bei iranischen Vergeltungsschlägen wurden in Israel 28 Menschen getötet.
Am Sonntag sagte Peschkian vor einer Gruppe von Beamten: "Wir haben kein Wasser, wir haben kein Wasser unter unseren Füßen und wir haben kein Wasser hinter unseren Dämmen, also sagen Sie mir, was sollen wir tun?"
Nach den Worten des iranischen Präsidenten befindet sich das Land "in einer ernsten und unvorstellbaren Krise". Die Regierung sei in Kontakt mit Experten, die versuchen, eine Lösung für das Problem zu finden.
Am Mittwoch ordneten die iranischen Behörden die Schließung von Regierungsbüros und Banken in weiten Teilen des Landes an, da die steigenden Sommertemperaturen und die sich verschärfende Wasserkrise das Stromnetz belasten.
Ämter wegen Wasserkrise geschlossen
Medienberichten zufolge ist es schon die zweite Schließung in diesem Sommer, die vom staatlichen Fernsehen angekündigt wurde.
Weil die Temperaturen in der Hauptstadt Teheran die 40-Grad-Marke überschritten haben, forderten die Behörden die Einwohner auf, Aktivitäten im Freien während der größten Hitze zu vermeiden und Wasser und Energie zu sparen.
Der Iran produziert in Spitzenzeiten etwa 62.000 Megawatt elektrische Energie pro Stunde, benötigt aber etwa 80.000 Megawatt, um seinen Bedarf zu decken.
Experten warnen, dass sich die zweistündigen Stromausfälle, die in der iranischen Hauptstadt Teheran und anderen Städten derzeit jeden zweiten Tag auftreten, bald auf vier Stunden ausweiten könnten.
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