Weniger Asylsuchende in Deutschland: Städte sehen "Atempause", fordern aber weiter mehr Hilfe

Laut Statistika haben 2025 bis Juili 86.916 Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt, 2024 waren es insgesamt 229.751. Angesichts sinkender Zahlen von Asylsuchenden spricht André Berghegger, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, in der Augsburger Allgemeinen von einer "Atempause".
Die meisten Notunterkünfte in Form von Zeltstädten wurden inzwischen abgebaut, doch bezahlbarer Wohnraum bleibt fast überall in Deutschland Mangelware.
Es geht jetzt um Integration
"Wir beobachten eine Entspannung bei der Aufnahme und Unterbringung von neu ankommenden Geflüchteten", sagt Berghegger. Doch es brauche "dringend mehr finanzielle Unterstützung für die vielen Integrationsaufgaben, die wir vor Ort leisten müssen".
Dieser Forderung stimmt der Chef des Deutschen Städtetags zu: "Die Städte müssen sich ja weiter um die Menschen kümmern, die bereits bei uns sind. Schulplätze, Kitaplätze und Wohnraum sind weiterhin knapp. Auch die Ausländerbehörden stoßen an ihre Kapazitätsgrenze", sagt Christian Schuchardt (CDU).
Grenzkontrollen und Abschiebungen
Die Bundesregierung und allen voran Innenminister Alexander Dobrindt verweist gern auf die Erfolge der Kontrollen an allen deutschen Grenzen, die der CSU-Politiker beibehalten möchte. Die Wiedereinführung der Grenzkontrollen 40 Jahre nach dem Abkommen von Schengen stößt allerdings in vielen Nachbarländern und vor allem bei Grenzgängern auf Kritik.
Auch der Nachzug der Familien von Migranten ist in Deutschland eingeschränkt worden.
Zwar setzen Bundeskanzler Friedrich Merz und sein Innenminister zudem auf die vermehrte Abschiebung von abgelehnten oder straffällig gewordenen Asylbewerbern - auch nach Afghanistan. Doch bisher funktioniert offenbar nicht alles reibungslos. Die vermehrte die Rückführung von ausreisepflichtigen Asylbewerbern ohne Bleibeperspektive müsse laut dem Chef des Städte- und Gemeindebundes "besser und schneller funktionieren".
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