Nordkoreas Kim Jong-un und Russlands Wladimir Putin wollen zu Militärparade in China

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un wird nächste Woche zu einer seltenen Auslandsreise aufbrechen. Wie auch Russlands Staatschef Wladimir Putin will er an einer Militärparade in der chinesischen Hauptstadt teilnehmen. Das melden nordkoreanische und chinesische Staatsmedien.
China wird die Parade am Mittwoch in Peking abhalten, um an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. In Moskau war der "Tag des Sieges" im Mai gefeiert worden.
26 ausländische Staats- und Regierungschefs werden in der chinesischen Hauptstadt erwartet, so die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua. Unter Berufung auf den stellvertretenden Außenminister Hong Lei hieß es, Kim Jong-un werde am 3. September bei den "chinesischen Victory-Day-Gedenkfeiern" dabei sein.
Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur bestätigte, dass Kim Jong-un auf Einladung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping China besuchen wird. Sie machte keine Angaben dazu, wie lange der vermutlich 41-Jährige in China bleiben wird.
Vor zwei Jahren war Kim Jong-un in einem gepanzerten Zug nach Russland gefahren, um Wladimir Putin zu treffen.
Führende Politiker aus den USA und den wichtigsten westeuropäischen Ländern werden nicht in Peking erwartet, unter anderem wegen ihrer Differenzen mit Putin über den Krieg in der Ukraine.
Sollte Kims Besuch zustande kommen, wäre es seine erste Reise nach China seit 2019.
Um aus der diplomatischen Isolation auszubrechen, hat Nordkoreas Staatschef in jüngstger Zeit versucht, die Beziehungen zu Ländern auszubauen, die Washington kritisch gegenüberstehen. Er wies die diplomatischen Bemühungen der USA und Südkoreas zu Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramms zurück. 2019 waren die Verhandlungen nach einem gescheiterten Gipfel mit Trump während dessen erster Amtszeit ins Stocken geraten.
Nordkorea will offenbar Handel mit China ausbauen
China ist seit langem Nordkoreas größter Handelspartner und wichtigster Hilfslieferant, aber in den letzten Jahren gab es viele Fragen zu den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Nordkorea hat sich vor allem auf die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Russland konzentriert. Das weitgehend isolierte Land liefert Moskau Truppen und Munition für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei wurden zahlreiche nordkoreanische Soldaten getötet.
Viele Beobachter gehen davon aus, dass Nordkorea Schritte unternehmen wird, um die Beziehungen zu China zu verbessern.
Im Jahr 2023 entfielen etwa 97 % des nordkoreanischen Außenhandels auf China, während 1,2 % nach Russland gingen.
Nordkorea hat sich zuletzt auch in internationalen Angelegenheiten außerhalb der koreanischen Halbinsel stärker zu Wort gemeldet und Erklärungen zu Konflikten im Nahen Osten und Taiwan abgegeben.
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