Wer war Charlie Kirk? Was wir über den in Utah getöteten Aktivisten wissen

Charlie Kirk war einer der engsten Verbündeten von US-Präsident Donald Trump und prominenter konservativer Aktivist. Beim Auftakt seiner Herbst-Tour durch US-amerikanische Universitäten wurde der 31-Jährige auf dem Campus der Utah Valley University von einem Schuss getroffen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er verstarb.
Auf Videos des Vorfalls, die in den sozialen Medien kursieren, ist zu hören, wie ein lauter Schuss ertönt, und zu sehen, wie Kirk sich kurz den Hals hält, bevor er in seinem Stuhl zusammensackt. Viele Teilnehmer der Veranstaltung ergriffen die Flucht.
Trump gab den Kirks Tod mit einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social bekannt: "Der große und sogar legendäre Charlie Kirk ist tot. Niemand verstand oder hatte das Herz der Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser als Charlie."
Was war geschehen?
Kirk, der dafür bekannt war, an Universitäten in den USA zu sprechen, war an der Utah Valley University für die erste von mehreren geplanten Campus-Veranstaltungen im Rahmen seiner "America Comeback Tour".
Er diskutierte unter seinem Motto "Prove Me Wrong", mit dem er auch politische Gegner dazu aufforderte, mit ihm zu streiten.
Videos zeigen, dass Kirk mit einem Studenten über Waffengewalt in den USA sprach, bevor er getötet wurde.
"Wissen Sie, wie viele transsexuelle Amerikaner in den letzten 10 Jahren Massenerschießungen begangen haben?" wurde Kirk gefragt, bevor er antwortete: "Zu viele".
Kirk wurde erneut gefragt: "Wissen Sie, wie viele Massenschützen es in den letzten 10 Jahren in Amerika gegeben hat?" Er antwortete: "Bandengewalt mitgezählt oder nicht mitgezählt?", bevor ein Schuss fiel. Kirk brach Sekunden später in seinem Stuhl zusammen.
Niemand außer dem Redner auf der Bühne wurde getroffen. Die Behörden glauben, dass der Schütze allein gehandelt hat.
Kirks Frau und ihre beiden Kinder waren während des Angriffs anwesend.
Wer war Charlie Kirk?
Kirk war eine der prominentesten konservativen Stimmen und Medienpersönlichkeiten in den USA und ein wichtiger Verbündeter von Trump.
Peter R. Neumann vom Kings College in London beschreibt Charlie Kirk als "modern, jung und digital" mit dem Slogan "Big government sucks".
Im Alter von 18 Jahren war er Mitbegründer von Turning Point USA, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für konservative Politik an High Schools und Colleges einsetzt.
Zusammen mit seinem Mitbegründer William Montgomery wollte die Organisation ihre Ideen für niedrigere Steuern und einen begrenzten Einfluss der Leitung an den Hochschulen der USA verbreiten. Sie argumentierten, dass ihre Non-Profit-Organisation ein Gegengewicht zur liberalen Politik darstelle, die an den Universitäten vorherrsche.
Turning Point unterstützte Trump enthusiastisch, als er 2016 Kandidat für das Präsidentenamt wurde. Während des Wahlkampfs war Charlie Kirk persönlicher Berater von Trumps ältestem Sohn, Donald Trump Jr.
Kirk wurde mit Trumps Kampagne zu einer bekannten Medienpersönlichkeit und trat regelmäßig im Fernsehen auf, wo er den Präsidenten lobte und sich in den sogenannten Kulturkampf einmischte. In seinem Podcast mit dem Namen "The Charlie Kirk Show", der zu den beliebtesten unter Rechten in den USA zählte, hatte er regelmäßig Gäste mit radikalen Ansichten zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen zu Gast.
Die Spenden für Turning Point verdoppelten und verdreifachten sich und stiegen schließlich auf 79,2 Millionen Dollar (72,1 Millionen Euro) im Jahr 2022. Die Organisation hat inzwischen mehr als 800 sogenannte College-Chapter und ist auf fast 4.000 Highschool- und College-Campus in den USA vertreten.
Charlie Kirk mobilisierte junge Wähler für Trump
Der Organisation und Kirk wird eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung junger Wähler zugeschrieben, die dazu beigetragen haben, dass Trump seine zweite Amtszeit gewinnen konnte. Kirk wurde von den Republikanern dafür gelobt, dass er eine Schlüsselrolle bei der Wahlbeteiligung spielte, indem er dazu beitrug, Tausende neuer Wähler zu registrieren und Trump den Bundesstaat Arizona zu gewinnen.
"Der Einfluss, den er auf junge Menschen hatte - er hat sie in Massen erreicht und ihnen Mut gemacht, aufzustehen, für sich selbst zu denken und für die Freiheit zu kämpfen - ist unermesslich", schrieb Donald Trump Jr. in einem Beitrag in den sozialen Medien.
Kirk war für seine Ansichten bekannt, die Redefreiheit, freie Märkte und eine Einschränkung der Regierungsmacht predigten. Er verbreitete Anti-Transgender-Ansichten und Skepsis gegenüber der Covid-19-Pandemie.
Einige Monate vor seinem Tod sagte Kirk, dass es sich lohne, "jedes Jahr einige Todesfälle durch Schusswaffen in Kauf zu nehmen, damit wir den zweiten Verfassungszusatz haben können".
Bei Diskussionen über den Krieg in Gaza stand Kirk strikt auf der Seite Israels und machte allein die Hamas für die vielen Toten verantwortlich.
Als Reaktion auf die Schießerei wiesen einige darauf hin, dass Kirk die Debatte über manchmal widersprüchliche Ideen ermutigte und anerkannte.
"Der echte Anstand und Respekt, den er anderen Menschen entgegenbrachte, selbst wenn er anderer Meinung war, selbst wenn sie ihn anbrüllten. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals auf Hass mit Hass oder mit etwas anderem als Respekt geantwortet hat", sagte der Senator von Utah, Mike Lee.
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