26-jähriger Messerangreifer von Mannheim zu lebenslanger Haft verurteilt

Der Messerangreifer, der am 31. Mai 2024 in Mannheim einen Islamkritiker attackiert und dabei einen Polizisten getötet hatte, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil erfolgte wegen versuchten Mordes in vier Fällen sowie gefährlicher Körperverletzung.
Auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt hatte der Verurteilte mehrere Personen mit einem Messer angegriffen und verletzt. Seine Attacke richtete sich eigentlich gegen die rechtspopulistische Bewegung "Pax Europa" und den Islamkritiker Michael Stürzenberger, der auf dem Platz einen Infostand eingerichtet hatte.
Die Polizei schoss auf den Angreifer, der ebenfalls verletzt wurde. Ein Polizist erlitt bei dem Angriff lebensgefährliche Verletzungen.
Große Anteilnahme nach Tod des 29-jährigen Polizisten
Der Tod des 29-jährigen Polizisten Rouven Laur hatte über Mannheim hinaus für Bestürzung gesorgt. Zahlreiche Kollegen und Kolleginnen des Toten kamen zu einer bewegenden Gedenkveranstaltung Anfang Juni 2024.
Vor Gericht hatte auch die Aussage von Petra Laur, der 65-jährigen Mutter des Polizisten, die Richter bewegt.
Das Oberlandesgericht Stuttgart stellte eine besondere Schwere der Schuld des 26-jährigen Afghanen fest. Dieser soll ein Anhänger des sogenannten Islamischen Staates (IS) gewesen sein. Deshalb hatte auch die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
Reue des Angeklagten
Berichten zufolge war der Afghane im Alter von elf Jahren nach Frankfurt gekommen und lebte bis zu dem Anschlag mit seiner Frau und zwei Kindern in Heppenheim in Hessen - etwa 30 Kilometer von Mannheim entfernt.
Während des Prozesses in Stuttgart zeigte der Angeklagte zuletzt seine Reue: "Ich habe so viel Leid bereitet, das werde ich mir nicht verzeihen können", sagte Sulaiman A. zur Familie des getöteten Polizisten und den anderen Opfern. "Es tut mir wirklich sehr, sehr leid, was ich angerichtet habe."
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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