Hunderte Menschen bei Beerdigungen von getöteten Journalisten in Sanaa

Bei israelischen Luftangriffen auf die von den Huthis kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa sind in der vergangenen Woche 31 jemenitische Journalisten getötet worden. Hunderte Menschen nahmen an ihren Trauerfeiern teil.
Der von den Huthis geführte Fernsehsender Al Masirah TV zeigte die Zeremonien und übertrug Bilder von Gläubigen, die in einer Moschee Gebete sprachen. Särge wurden feierlich zu den Begräbnisstätten getragen, begleitet von Ehrenwachen.
Berichten zufolge fiel die Beteiligung an den Trauerfeiern jedoch geringer aus als erwartet. Grund dafür könnte der starke Regen am Tag der Zeremonien gewesen sein.
Die Angriffe, bei dem die 31 Journalisten getötet wurden, richteten sich gegen die Huthi-Rebellen in der Stadt. Zuvor hatte die vom Iran unterstützte Gruppe eine Drohne abgeschossen. Sie durchbrach die israelische Luftabwehr und traf einen Flughafen im Süden Israels.
Nach Angaben der Huthi-Behörden starben bei den Angriffen in Sanaa Dutzende Menschen, darunter auch Journalisten. Offiziellen Angaben zufolge handelte es sich bei den meisten Opfern um Zivilisten. Wohngebiete, eine Tankstelle und ein Militärgelände wurden getroffen.
Auch das jemenitische Nationalmuseum wurde beschädigt, wie das Huthi-Kulturministerium mitteilte. Bilder und Videos zeigen Schäden an der Fassade des Gebäudes.
Das israelische Militär führte bislang mehr als ein Dutzend Luftangriffe durch. Zuvor hatten die Huthis Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert und Frachtschiffe im Roten Meer angegriffen, die mit Israel in Verbindung stehen sollen.
Die vom Iran unterstützten Huthis behaupten, ihre Angriffe erfolgten aus Solidarität mit den Palästinensern angesichts der seit fast zwei Jahren andauernden israelischen Offensive im Gazastreifen.
Das in New York ansässige Committee to Protect Journalists (CPJ) teilte mit, dass die Berichte über die getöteten Journalisten noch immer geprüft werden.
Die Huthi-Zensur und die schwierigen Bedingungen vor Ort in Sanaa erschweren die Überprüfung der Fakten.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtete zudem, dass Israel am Montag ein Medienzentrum angegriffen habe, in dem zwei Zeitungen ihren Sitz haben. Die Organisation bezeichnete die Angriffe als weiteres Beispiel für die Gefahren, denen Journalisten im Jemen ausgesetzt sind.
Today