Polen: 4 weitere Teile vermutlich von russischer Lockvogel-Drohne gefunden

Nach dem Abschuss russischer Drohnen über Polen Anfang September finden die polnischen Behörden immer wieder neue Trümmerteile über dem betroffenen Gebiet. Nun wurden weitere Teile in einem Dorf im Kreis Kętrzyn entdeckt. Russland hatte auch in der Folge weiter mit Luftraumverletzungen in Polen und auch Rumänien provoziert und die NATO in Alarmbereitscshaft versetzt.
Am 20. September wurden im Kreis Kętrzyn im Dorf Korsze Fragmente eines Luftfahrzeugs gefunden. Es wurde von dem Eigentümer des Grundstücks etwa 50 Meter von den Gebäuden entfernt gefunden. Er rief die zuständigen Stellen an, Militärpolizei und Bezirksstaatsanwaltschaft sicherten das Gebiet.
Laut der Website des Ministeriums für Inneres und Verwaltung gab es am Sonntag, den 21. September, weitere Funde: zwei Gegenstände wurden in der Gemeinde Mazowieckie und einer in der Gemeinde Lubelskie gefunden, ein weiteres Objekt in Region Kleinpolen. Dort stellte sich bei näherer Betrachtung jedoch heraus, dass es sich um ein Fragment eines ferngesteuerten nicht-militärischen Flugzeugs handelte.
Alle drei am Sonntag gemeldeten Objekte werden auf einen Zusammenhang mit der Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland am 9. und 10. September untersucht. Sie alle wurden in einem bewaldeten Gebiet gefunden.
Gefundendes Teil wahrscheinlich vom Drohnen-Typ Gerbera
Ein Mann entdeckte eines der Teile in einem Wald im Bezirk Białobrzegi rund 6 km von den nächsten Gebäuden im Dorf Biała Góra entfernt. Etwa zur gleichen Zeit entdeckten Anwohner in Wodynie, ebenfalls im Wald, etwa 1 km von den Gebäuden entfernt, mehrere Teile eines nicht identifizierten Objekts. Ein weiteres Objekt wurde in Sulmice gefunden, ebenfalls in einem Waldgebiet, etwa 1,5 km von Gebäuden entfernt.
Zu dem Objekt aus Sulmice liegen bereits erste Erkenntnisse vor. Ein Sprecher der Lubliner Abteilung der Militärpolizei, Major Damian Stanula, erklärte gegenüber polnischen Medien, dass es sich bei dem gefundenen Objekt um eine Drohne vom Typ Gerbera handelte, die als so genannter Lockvogel fungierte.
Was die in der Gemeinde Mazowieckie gefundenen Objekte betrifft, so erklärte die Dienststelle gegenüber lokalen Medien, dass die Drohnen aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Verletzung des polnischen Luftraums vor zwei Wochen in Verbindung gebracht werden könnten.
"Wir verfügen nicht über die technischen Voraussetzungen, um dies mit Gewissheit sagen zu können. Angesichts der Art der Vorfälle oder des Aussehens der Objekte können wir jedoch davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um Objekte handelt, die sich zu diesem Zeitpunkt auf polnischem Gebiet bewegten", sagte Major Tomasz Wiktorowicz, ein Sprecher der masowischen Abteilung der Militärpolizei, dem lokalen Radiosender RDC.
Ihm zufolge waren die in den Städten Stromca und Wodynie gefundenen Objekte unbewaffnet und enthielten keine Ladung oder Ausrüstung, die das Leben von Menschen gefährden könnte.
Today