Spanien kündigt Verträge mit Israel über 1,2 Millarden Euro

Spanien streicht wegen des Kriegs in Gaza zahlreiche Verträge mit israelischen Unternehmen au der Rüstungsindustrie. Ministerpräsident Pedro Sanchez und andere - vor allem linke - spanische Politikerinnen und Politiker gehören zu den schärfsten Kritikern Israels in Europa.
Die bedeutendste Annullierung betrifft Laserguides für die Luftwaffe. Mit Rafael Advanced Systems hatte das spanische Verteidigungsministerium 2024 einen Vertrag im Wert von 207,4 Millionen Euro vereinbart. Dieses System zur Laserzielmarkierung für Luftkampfsysteme sollte bei dem israelischen Unternehmen gekauft werden, da es das einzige war, das es entwickeln konnte.
Außerdem wurden zwei weitere große Verträge für das Heer storniert: der Erwerb von hochmobilen Silam-Raketenwerfern und das Spike L.R. Panzerabwehr-Raketensystem, beide zusammen im Wert von knapp einer MilliardeEuro.
Diese Streichungen wurden in der vergangenen Woche in Madrid formell beschlossen, noch bevor der königliche Erlass, der den rechtlichen Rahmen für den Boykott israelischer Unternehmen schafft, genehmigt wurde. Ähnliche Maßnahmen begannen bereits im April 2025 mit der Streichung eines Munitions- und Waffenauftrags.**
Auch kleinere Verträge betroffen
Aufgekündigt werden sogar weniger bedeutende Verträge für Materialien, mit denen die Militärischen Notfalleinheit (UME) ausgestattet werden sollte. Darunter sind feuerfeste Rucksäcke, die Guardian Homeland Security für 59.616 Euro zur Brandbekämpfung geliefert hätte.
Mit Netline Communications Technologies wurden zwei Verträge storniert: einer über 1,4 Millionen Euro für ergänzende Materialien zur Frequenzstörung von Militärfahrzeugen und ein weiterer über 470.000 Euro zur Synchronisierung der Systeme. Auch der Kauf des M339 SETTER Zünders 120 mm, kompatibel mit Leopard-Panzern, von Israel Military Industries (IMI) für 2,2 Millionen Euro wurde gestrichen.
Auswirkungen auf Wartung und Instandhaltung
Die Streichungen trafen besonders Elbit Systems, deren Verträge über bis zu 4,5 Millionen Euro für Wartung und Ersatzteile von Funksystemen storniert wurden. Weitere gekündigte Verträge betreffen die Instandhaltung von Coral-Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräten und Rattler-Laserzielgeräten der Marineinfanterie, die von der spanischen Blanch International, jedoch mit israelischer Technologie, vermarktet wurden.
Mit Pap Tecnos wurden Verträge über 350.000 Euro für die Wartung der Rwcs Minisamson Waffenstationen des RG-31-Fahrzeugs storniert. Diese Streichungen sind Teil des umfassenden Plans zur Abkopplung der Verteidigung von israelischer Technologie, der hauptsächlich Verträge betrifft, die in den letzten zwei Jahren abgeschlossen wurden.
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