Nach Ausnahmezustand: Münchner Oktoberfest öffnet wieder

Die Wiesn geht weiter. Um 17:30 Uhr öffnet das Festgelände. Das teilte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit.
"Die Polizei hat mich gerade informiert, dass es aus deren Sicht unbedenklich ist, wenn die Wiesn fortgesetzt wird", schreibt der Oberbürgermeister auf seinem Instagram-Kanal. "Deswegen wird das Festgelände wieder ab 17.30 Uhr für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet."
Nachdem ein Drohschreiben entdeckt worden war, wurde das Festgelände auf der Theresienwiese am Mittwoch vorsorglich gesperrt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. 25 Sprengstoffspürhunde durchsuchten das Gelände gründlich. Bis zum Nachmittag konnte keine konkrete Gefährdung festgestellt werden.
Ein möglicher Zusammenhang mit der Antifa war zuvor überprüft und dann von der Polizei verworfen worden. Auf dem linksextremen Portal Indymedia, das auch vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wurde am heutigen Morgen die Meldung veröffentlicht: "Antifa heißt Angriff".
Weiter hieß es in der Meldung: "In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus."
Die Polizei hat dazu auf X erklärt, dass sie dahinter Trittbrettfahrer vermutet. "Seitens des Tatverdächtigen besteht kein Bezug zur Antifa", hieß es weiter. Der Post auf Indymedia ist inzwischen nicht mehr online.
Am Mittwochmorgen hatte es zudem in einem Einfamilienhaus in Lerchenau im Münchner Norden gebrannt. Im Gebäude wurden Sprengstofffallen gefunden.
Möglicher Familienstreit Ursache für Brandstiftung
Untersucht wurde ein Zusammenhang zwischen dem Brand und der Drohung gegen das Oktoberfest. Die Polizei geht hier von einem familiären Kontext aus.
Am Morgen gegen 4:40 Uhr hatte ein Mann offenbar das Haus seiner Eltern in Brand gesteckt. In den umliegenden Straßen wurden zudem mehrere Autos angezündet. Es hatte mehrere Explosionen gegeben, auch Schüsse fielen.
Die Wohnhäuser in der Umgebung mussten evakuiert werden, betroffen waren davon rund 700 Einwohner.
Offenbar hat der Mann seinen 90-jährigen Vater erschossen und seine Mutter sowie eine 21-jährige Frau verletzt. Die BILD-Zeitung berichtet, dass ein von Nachbarn an die Polizei übergebener Brief darauf hindeutet, dass ein eskalierender Erbstreit das Motiv für die Tat gewesen sein könnte.
Nach der grausamen Tat soll der Täter sich am Lerchenauer See, etwa fünf Autominuten entfernt, selbst getötet haben. Die Wohnung des Deutschen in Starnberg wurde von einem Sondereinsatzkommando untersucht.
Bei dem Täter hatte die Polizei ein Bekennerschreiben gefunden, das einen Bezug zum Oktoberfest nahelegte.
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