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Russischer Spionage-Drohnenschwarm über Schleswig-Holstein

• Oct 2, 2025, 5:31 AM
7 min de lecture
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In Deutschland häufen sich Drohnen­sichtungen: vergangene Woche wurden mehrere unbemannte Flugobjekte in Kiel und Umgebung registriert.

Berichten zufolge soll eine große Mutterdrohne von einem russischen Schiff in der Ostsee gestartet und einen KI-gesteuerten Schwarm aus Quadrocoptern über Schleswig‑Holstein abgesetzt haben. Ein Quadrocopter ist eine Drohne mit vier Rotoren, die stabil fliegt und für wendige Manöver sowie Kameraaufnahmen genutzt werden kann. Unter einer "Mutterdrohne" versteht man einen Drohnenträger, der kleinere Drohnenschwärme in der Luft freisetzen kann.

Die Drohnen wurden unter anderem über der Werft des Industriekonzerns Thyssenkrupp, dem Universitätsklinikum, dem Küstenkraftwerk, dem Sitz des Landtags sowie am Nord‑Ostsee‑Kanal gesichtet. Dem Spiegel zufolge zielten die Drohnen offenbar darauf ab, wichtige Infrastruktur und Industrieanlagen zu vermessen.

Oberst a.D. und Präsident von EuroDefense, Ralph Thiele, erklärt im Gespräch mit Euronews, das Auskundschaften mit Drohnen diene der Erstellung digitaler "Zwillinge" der kritischen Infrastruktur, militärischen Fähigkeiten und Transportwege. Solche digitalen Modelle könnten im Ernstfall für Sabotage, Spionage oder direkte militärische Angriffe genutzt werden.

Das Verwaltungsgebäude von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Schleswig-Holstein, 1. Oktober 2025
Das Verwaltungsgebäude von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Schleswig-Holstein, 1. Oktober 2025 Marcus Golejewski/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack bestätigte die Sichtungen von Drohnen in "verschiedenen Größen". Den Sicherheitsbehörden zufolge bestehen Berichten zufolge derzeit jedoch keine Anzeichen für eine akute oder verschärfte Bedrohung. Die CDU-Politikerin betonte, dass sich die Lage seit August 2024 nicht verändert habe. Bereits vor etwa einem Jahr waren in Schleswig-Holstein ähnliche Drohnen gesichtet worden.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CDU) nannte die Drohnen-Überflüge der Bild-Zeitung zufolge ein "Warnsignal".

Drohnen-Abwehr soll verstärkt werden

Das Abschießen der Drohnen droht in den meisten Fällen an der Bürokratie und Zuständigkeitsfrage zu scheitern. Je nach Tatort ändert sich nämlich auch die Zuständigkeit. Generell ist die Landes- und Bundespolizei für Drohnensichtungen zuständig.

Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Bundespolizei existieren Meldeketten, in die alle beteiligten Kräfte eingebunden sind, sodass erforderliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr schnell ergriffen werden können, erklärt ein Sprecher im schriftlichen Statement an Euronews.

Seit vergangenem Wochenende hat jedoch auch die Bundeswehr mehr Befugnisse, wenn es um das Abfangen der umbenannten Flugobjekte geht. Generell ist die Truppe nur an eigenen Standorten für das Abschießen der Drohnen zuständig.

Gemäß des reformierten Luftsicherheitsgesetzes soll es der Bundeswehr gesetzlich erlaubt werden, Waffen einzusetzen und Drohnen abzuschießen, sofern eine akute Gefahr besteht. Die Zuständigkeit würde dann demnach beim Verteidigungsministerium liegen.

Woher kommen die Drohnen?

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll im Fall Schleswig-Holstein die "Mutterdrohne" von einem Schiff "unter fremder Flagge" gestartet worden sein. Gemeint sind damit Schiffe der sogenannten russischen "Schattenflotte".

Der Leiter des Counter Extremism Projects, Hans-Jakob Schindler, erklärt, dass dieser Begriff "im allgemeinen für die Flotter älterer Tanker und Transportschiffe verwendet wird, welche Russland dazu benutzt EU und US-Sanktionen gegen seine Energie- und Exportwirdschaft zu umgehen".

Der Öltanker Eagle S, der im Verdacht steht, das finnisch-estnische Stromkabel Estlink-2 beschädigt zu haben, liegt am 7. Januar 2025 vor dem Hafen von Kilpilahti vor Anker
Der Öltanker Eagle S, der im Verdacht steht, das finnisch-estnische Stromkabel Estlink-2 beschädigt zu haben, liegt am 7. Januar 2025 vor dem Hafen von Kilpilahti vor Anker Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva

Einem Bericht des Center for European Policy Analysis (CEPA ) zufolge sollen die Kontrollen der russischen "Schattenflotte" Tanker verschärft werden, indem Nachweise über Versicherung und Registrierung vorlegt werden müssen.

Über 900 Schiffe fahren dem CEPA zufolge ohne verlässliche Versicherung unter falscher Flagge. Sie werden für Sicherheitsrisiken verantwortlich gemacht, darunter auch für mutmaßliche Drohnenstarts und Kabelsabotagen.

Trotz EU-Sanktionen wächst Russlands Schattenflotte weiter, da alte Tanker aufgekauft und unter neuen Flaggen betrieben werden. Asiatische und arabische Abnehmer sichern die Nachfrage. Für Moskau bleibt die Flotte somit weiterhin ein zentrales Mittel, um Sanktionen zu umgehen und hybride Operationen in Europa zu unterstützen.


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