Mossad: Irans Revolutionsgarde plant mit 11.000 Soldaten Angriffe auf jüdische Einrichtungen
Der israelische Geheimdienst Mossad spricht von einem "terroristischen" Netzwerk. In einer von der israelischen Regierung veröffentlichten Mitteilung heißt es, das in Iran gegründete Netzwerk sei für eine Reihe der jüngsten Angriffe auf jüdische Einrichtungen in westlichen Ländern - auch in Deutschland, Griechenland und Australien - verantwortlich. Darüber berichtet auch die Jerusalem Post.
Laut Mossad wird das Netzwerk von Sardar Amar (auch: Ammar), einem Oberbefehlshaber der Quds-Einheit der Revolutionsgarde (IRGC - für Islamic Revolutionary Guard Corps), geleitet. Die Islamische Revolutionsgarde ist eine der mächtigsten bewaffneten Institutionen des Iran und wurde von damaligen Obersten Führer Ayathollah Khomeini schon 1979 ins Leben gerufen. Sardar Amar, Chef der Quds (Jerusalem)-Einheit befehlige dem Bericht zufolge rund 11.000 Soldaten, um verdeckte Operationen durchzuführen.
Der israelische Geheimdienst hat betont, dass das Netzwerk nach den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober 2023 seine Pläne intensiviert hat, jüdische und israelische Ziele auf der ganzen Welt anzugreifen.
Weitere Angriffe laut Mossad geplant
Laut Mossad hat das Netzwerk bisher Angriffe gegen jüdische Unternehmen und Einrichtungen verübt, es sei für Zerstörungen und Brandstiftungen verantwortlich. Es sei beabsichtigt gewesen, zunächst "jüdische Gemeinden einzuschüchtern und Bedingungen zu schaffen, die zu schwereren Angriffen führen könnten“.
Beamte des israelischen Geheimdienstes gehen davon aus, dass das Netzwerk unter dem Kommando von Sardar Amar auch Pläne hat, prominente Persönlichkeiten jüdischer Gemeinden anzugreifen.
Der Mossad ordnet den Revolutionsgarden drei Angriffe zu, die in Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten analysiert wurden.
Brandanschläge in Griechenland
Ein solcher Vorfall endete mit der Inhaftierung von sieben Personen, darunter zwei Iraner, im Juli 2024 durch die griechische Anti-Terror-Polizei. Sie wurden beschuldigt, an Angriffen beteiligt gewesen zu sein, die darauf abzielten, ein israelisches Hotel und eine Synagoge im Zentrum von Athen in Brand zu setzen.
Sensible Daten in Berlin gesammelt
Bei einem weiteren Vorfall gab die deutsche Staatsanwaltschaft im vergangenen Juli bekannt, dass die dänische Polizei einen Mann festgenommen hatte. Er wurde verdächtigt, Informationen über jüdische Orte und Personen in Berlin gesammelt zu haben.
Laut Mossad war das Netzwerk unter der Leitung der iranischen Quds Brigaden involgiert.
Antisemitische Angriffe in Australien
Der Mossad wies auch auf die jüngsten Spannungen in den Beziehungen zwischen dem Iran und Australien hin. Canberra warf dem Iran vor, 2024 an zwei Brandanschlägen beteiligt gewesen zu sein - einer auf die Adas Israel-Synagoge in Melbourne und der andere auf ein jüdisches Restaurant in Sydney.
Australien verwies im Sommer 2025 den iranischen Botschafter des Landes.
Laut Mossad nutzt das von den iranischen Quds-Einheiten überwachte Netzwerk auch Nicht-Iraner und abtrünnige Banden, um im Verborgenen zu bleiben. Unter den Mitgliedern gelte ein striktes Gebot der Aufgabentrennung.
In den vergangenen Jahen soll Experten zufolge die Revolutionsgarde ihre Macht in Iran weiter ausgebaut haben.
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