Raubüberfall in Völklingen: Polizist mit eigener Dienstwaffe erschossen

Im saarländischen Völklingen ist am Donnerstag ein Polizist bei einem Einsatz getötet worden. Er wurde aus einer Dienstwaffe, die ein Verdächtiger an sich gerissen hatte, erschossen.
Zuvor hatte der mutmaßliche Täter mit Komplizen eine Tankstelle überfallen. Er sei bewaffnet gewesen, teilte der Sprecher des Landespolizeipräsidiums, Falk Hasenberg, der Saarbrücker Zeitung mit.
Schusswechsel nach Raubüberfall: Polizist tödlich getroffen
Laut Polizei sei es zu einem Gerangel gekommen, als zwei Polizisten einen der Überfall-Täter zu Fuß verfolgten. Dabei habe dieser die Dienstwaffe entrissen und mehrmals geschossen. Der Beamte soll laut Informationen der Saarbrücker Zeitung mindetens zwei Mal getroffen worden sein.
Auch die Polizei setzte Schüsse ein, der Täter wurde verletzt. Er flüchtete zunächst, konnte aber später festgenommen werden. Der getroffene Polizist starb kurze Zeit nach dem Schusswechsel an den Folgen seiner Verletzungen.
Für die Sicherheitskräfte vor Ort war es ein Großeinsatz. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt, Polizeibeamte sicherten die Umgebung. Auch mehrere Rettungswagen waren im Einsatz.
Dobrindt: schockiert über "brutale Gewalttat"
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) trauerte um den ehemaligen Kollegen: "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen", sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke am Abend. Der saarländische Vorsitzende der GdP, Andreas Rinnert, wünschte dem Umfeld in einem Post auf der Plattform X viel Kraft.
Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) besuchte am Donnerstagabend die Polizeiinspektion in Völklingen und sprach sein Beileid aus. Jost gab an, dass es sich bei dem Getöteten um einen 34-jährigen Polizeioberkommissar handelt.
Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) reagierte erschüttert. "Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in Völklingen. Ein junger Polizist wurde im Dienst mitten aus dem Leben gerissen", hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Weitere Ermittlungen sollen den Verlauf des Abends vollständig rekonstruieren.
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