Kallas und von der Leyen empört über Russlands Angriff auf EU-Gebäude in Kyjiw

Die Europäische Union hat die russische Geschäftsträgerin Moskaus in Brüssel einbestellt - als Reaktion auf den russischen Angriff, der die das Gebäude der Europäischen Union in Kyjiw schwer beschädigt hat.
"Keine diplomatische Mission sollte jemals ein Ziel von Angriffen sein", sagte die Hohe Vertreterin Kaja Kallas am Donnerstag in Brüssel.
Die Geschäftsträgerin des Kremls bei der EU ist Karen Malayan.
Bei dem nächtlichen Angriff wurden mindestens 14 Menschen - darunter drei Kinder - getötet und Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Es gab große Zerstörungen in der ukrainischen Hauptstadt.
Russlands Raketen explodieren 50m von EU-Vertretung in Kyjiw entfernt
Innerhalb von 20 Sekunden schlugen zwei russische Raketen knapp 50 Metern entfernt von der EU-Delegation ein.
"Während die Welt nach einem Weg zum Frieden sucht, antwortet Russland mit Raketen", sagte Kallas. "Der nächtliche Angriff auf Kyjiw zeigt, dass man bewusst auf Eskalation setzt und die Friedensbemühungen verhöhnt. Russland muss das Töten einstellen und verhandeln."
Das Wiener Übereinkommen von 1961 sieht den Schutz diplomatischer und konsularischer Institutionen gegen Eindringen oder Beschädigung vor, obwohl es nicht ungewöhnlich ist, dass diese Gebäude in Kriegszeiten getroffen werden. Der Kreml hat während seines Angriffskriegs in der Ukraine stets sein Desinteresse an der Einhaltung internationaler Regeln gezeigt.
"Der Kreml schreckt vor nichts zurück"
Ursula von der Leyen sagte, sie sei "empört" über den Beschuss und bestätigte, dass kein Mitglied der Delegation zu Schaden gekommen sei.
"Dies ist eine weitere düstere Erinnerung daran, was auf dem Spiel steht", so die Präsidentin der Europäischen Kommission in einer kurzen Erklärung vor laufenden Kameras.
"Es zeigt, dass der Kreml vor nichts zurückschreckt, um die Ukraine zu terrorisieren, indem er blindlings Zivilisten - Männer, Frauen und Kinder - tötet und sogar die Europäische Union ins Visier nimmt."
Von der Leyen versprach, den Druck auf die russische Kriegsmaschinerie mit einem 19. Paket von EU-Sanktionen zu verschärfen, das "bald" vorgelegt werden soll.
Parallel dazu, so von der Leyen, werde die EU an neuen Wegen arbeiten, um Russlands eingefrorene Guthaben im Wert von etwa 210 Milliarden Euro zu mobilisieren, um die Verteidigungskapazitäten und den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren.
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