Anschlag auf Synagoge in Manchester – Angreifer identifiziert, zwei Festnahmen

Nach dem Angriff vor einer Synagoge in Manchester mit zwei Toten gehen die Ermittler von einer Terrortat aus. Das teilte ein Polizeisprecher in London mit. Fest steht zudem, dass die beiden Todesopfer zur jüdischen Gemeinde gehörten. Die drei Verletzen befinden sich weiterhin in kritischem Zustand.
Die Behörden kennen die Identität des Angreifers, der am Tatort erschossen wurde, erklärte Laurence Taylor, stellvertretender Leiter der Terrorismusbekämpfung bei der Polizei. Aus Sicherheitsgründen sei jedoch bislang keine offizielle Bestätigung erfolgt. Zudem seien zwei Personen festgenommen worden.
Die Polizei war um 9 Uhr 31 Ortszeit in die Heaton Park Hebrew Congregation Synagogue gerufen worden.
Ein in den sozialen Netzwerken veröffentlichtes Video zeigt zwei Polizisten, die ihre Waffen auf eine am Boden liegende Person richten. Einer der Beamten geht auf einen Zaun zu, hinter dem sich eine kleine Gruppe von Menschen versammelt hat, und ruft: "Alle anderen, er hat eine Bombe. Gehen Sie weg." Kurz darauf scheint die am Boden liegende Person aufzustehen. Es fallen Schüsse, der Mann bricht zusammen. Die BBC stuft das Video als authentisch ein.
Die BBC bestätigt zudem die Echtheit eines im Internet verbreiteten Fotos des mutmaßlichen Angreifers, das am Tatort aufgenommen wurde. Das Bild zeigt einen glatzköpfigen Mann mit Bart und dunkler Kleidung, der weiße Gegenstände an seiner Hüfte trägt – möglicherweise einen Sprengstoffgürtel. Am Einsatzort waren Spezialkräfte zur Entschärfung von Sprengsätzen im Einsatz.
Es dauerte Stunden, bis der Tod des Angreifers bestätigt wurde. Hintergrund war die Sorge, dass er einen Sprengstoffgürtel trug. Schließlich kam es zu einer kontrollierten Sprengung, wonach der Tod des Mannes bestätigt wurde.
Angriff am Feiertag Jom Kippur
Der Bürgermeister von Greater Manchester, Andy Burnham, sagte der BBC, dass es sich um einen "ernsten Vorfall" gehandelt habe, mit dem die Polizei und die Menschen vor Ort "effektiv" umgegangen seien.
Der Anschlag fand an einem der höchsten Feiertage des Judentums statt: die Gläubigen begehen Jom Kippur und viele kommen in die Synagogen. Jom Kippur ist der Tag, an dem Menschen jüdischen Glaubens Vergebung für die im vergangenen Jahr begangenen Sünden bekommen können.
Keir Starmer "entsetzt"
Großbritanniens Regierungschef kommt früher als geplant aus Dänemark zurück, wo er an einem Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) zur Ukraine und dem Drohnenwall teilnahm. Keir Starmer berief eine sogenannte Cobra-Krisensitzung zu dem Angriff in Manchester ein.
In einer ersten Stellungsnahme erklärte Starmer: "Ich bin entsetzt über den Angriff auf eine Synagoge in Crumpsall. Die Tatsache, dass dies am Jom Kippur, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, geschehen ist, macht es umso schrecklicher." Und der britische Premier sagte weiter: "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen aller Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungsdiensten und allen Ersthelfern.“
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