Wo in Europa steigen die Preise für Industrieprodukte am stärksten?

Im Vergleich zum Vorjahr verteuerte sich die Herstellung von Waren in der Eurozone um 0,2% und in der gesamten EU um 0,4%, so Eurostat.
Den stärksten jährlichen Anstieg meldete Bulgarien (+10,7%), gefolgt von Dänemark (+4,5%) und Rumänien (+2,5%).
Gleichzeitig sanken die Kosten in mehreren Ländern, darunter Estland (-6,1 %), Luxemburg (-4,5 %), Portugal (-3,6 %) und Litauen (-3,1 %).
Was die einzelnen Marktsektoren betrifft, so fielen die industriellen Erzeugerpreise für Energie um 1,1 % und für Vorleistungsgüter um 0,1 %.
Dagegen verzeichneten die Verbrauchsgütersektoren wie Nahrungsmittel, Getränke und Kosmetika einen Anstieg von 2,2 %. Auch bei Werkzeugmaschinen (+1,7 %) und langlebigen Konsumgütern wie Smartphones (+1,6 %) wurden deutliche Preiserhöhungen gemessen.
Der Index der industriellen Erzeugerpreise wird auf Basis der Herstellungspreise ohne Mehrwertsteuer und ähnliche abzugsfähige Steuern berechnet.
Da er häufig nachgelagerte Preisentwicklungen vorwegnimmt, wird der Index in der EU häufig für die Gestaltung der Finanz- und Geldpolitik verwendet.
Zwischen 2015 und 2020 waren die industriellen Erzeugerpreise relativ stabil.
Doch die COVID-19-Pandemie unterbrach diesen Trend.
Während der ersten Welle fielen die Preise in nur drei Monaten (Februar bis Mai 2020) um fast 4 % - ein Rückgang, den Eurostat als "bemerkenswert" bezeichnete, auch wenn er geringer ausfiel als während der Finanzkrise 2008/09.
Von Mai 2020 bis September 2022 stiegen die Preise sprunghaft an, und zwar um fast zwei Drittel.
Danach fielen sie zwischen September und Juli 2023 wieder: "fast so dynamisch wie sie gestiegen waren", so Eurostat.
Seit Mitte 2023 stabilisieren sich die Preise im Vergleich zu den starken Schwankungen der Vorjahre, bleiben aber auf einem "historisch hohen Niveau", so das Institut.
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