TikTok führt Jugendschutzfunktionen ein: Bildschirmzeit und Doomscrolling begrenzen
TikTok führt neue Werkzeuge ein, die eine gesündere Nutzung der App fördern sollen. Dazu gehören Belohnungen für eingehaltene tägliche Bildschirmzeit und für das Meiden nächtlichen Scrollens.
Die Änderungen richten sich vor allem an Jugendliche. Laut einer Studie von 2022 stellen sie mehr als 50 Prozent des Publikums. Ziel ist, dass sie ihre Kreativität sicher ausleben, mit Freundinnen und Freunden in Kontakt bleiben und auf der Plattform lernen.
Nutzerinnen und Nutzer können Abzeichen verdienen, wenn sie die App nachts meiden, in dieser Zeit die Meditationsfunktion nutzen, ihre tägliche Bildschirmzeit einhalten, ihre Wochenstatistik prüfen und andere zur Teilnahme motivieren.
TikTok betont, dass das Design der Belohnungen auf akademischer Forschung basiert. Zu strenge Regeln wirken oft „bestrafend“ und sind bei Jugendlichen weniger wirksam.
Das Update ersetzt die bisherigen Bildschirmzeit-Kontrollen und bringt neue Wohlbefinden-Funktionen: Impulse zum Tagebuchschreiben, einen einfachen Ton-Generator und Atemübungen.
Für Teenager ist die Meditationsfunktion bereits ab zehn Uhr abends automatisch aktiv. Zusätzlich schalten sich 50 voreingestellte Sicherheits- und Privatsphärefunktionen automatisch ein.
Das Unternehmen verweist auf Umfragedaten, nach denen sich TikTok-Nutzerinnen und -Nutzer häufiger als Nicht-Nutzerinnen und -Nutzer für Meditation und Achtsamkeit interessieren.
Links zu den neuen Tools erscheinen, wenn die tägliche Grenze erreicht ist oder die nächtliche Pause aktiv ist. TikTok bewirbt die Funktionen über Creatorinnen und Creator auf der Plattform.
Frühe Tests zeigten, dass Menschen den neuen Bereich für digitales Wohlbefinden öfter aufrufen als das vorherige Bildschirmzeit-Menü. Am beliebtesten war das Tagebuch-Tool.
Im vergangenen Jahr hat TikTok zudem weitere Elternkontrollen eingeführt. Darunter eine Option, mit der Erziehungsberechtigte den Zugriff eines Teenagers auf die App pausieren können.
Das Unternehmen will im kommenden Jahr 100.000 US-Dollar (86.000 Euro) in einen Forschungsfonds für digitale Sicherheit einzahlen.
Politik und Gesundheitsfachleute fordern seit Langem Warnhinweise und Altersgrenzen für soziale Netzwerke sowie Verbote von Mobiltelefonen an Schulen. Hintergrund sind Sorgen, dass zu viel Bildschirmzeit der psychischen Gesundheit junger Menschen schaden könnte.
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