Übung geht schief: Bundeswehr beschädigt prähistorischen Grabhügel

Medienberichten zufolge haben Bundeswehrsoldaten bei einer Übung in Schleswig-Holstein versehentlich einen Grabhügel aus der Jungsteinzeit beschädigt.
Bei Ahrensbök errichteten sie eine Gefechtsstellung auf einer Anhöhe, die sich später als Teil eines historischen Denkmals herausstellte. Zunächst hatten Archäologen die Spuren der Übung für die Arbeit von Raubgräbern gehalten.
Das Denkmal wurde durch die Übung teilweise zerstört. In unmittelbarer Nähe liegt ein weiterer vorgeschichtlicher Hügel, bei dem ebenfalls eine kleinere Beschädigung festgestellt wurde.
Die Bundeswehr bestätigte den Vorfall. Fregattenkapitän Frank Martin erklärte gegenüber der Zeitschrift Spiegel, dass die Truppe Sandsäcke zum Bau von Gefechtsstellungen nutze und die Übung Teil einer einsatzvorbereitenden Ausbildung im Juni war.
Martin betonte, dass die Soldaten den historischen Wert des Hügels nicht erkennen konnten und den Schaden somit bedauern. Künftig sollen Abläufe und Vorbereitungen für Übungen so angepasst werden, dass historische Stätten geschützt bleiben.
Der Grabhügel ist etwa 18 Meter breit, 1,5 Meter hoch und stammt nach Einschätzung der Archäologen aus der Jungsteinzeit. Er ist also rund 4000 bis 5000 Jahre alt. Gefundene Feuersteine weisen darauf hin, dass hier vermutlich eine besonders ehrenvolle Grabstätte existierte.
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