"Weitere Provokation": Russische Militärdrohne stürzt in Polen ab

Im Osten Polens ist eine russische Militärdrohne abgestürzt und explodiert. Die Drohne stammte aus Russland, so der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz.
Die Polizei gab an, dass sie gegen zwei Uhr morgens Meldungen über den Absturz erhalten habe. Am Unfallort in der Nähe des Dorfes Osiny haben die Einsatzkräfte verbranntes Metall und Plastikteile gefunden.
Durch die Explosion wurden Fenster einiger Häuser zerbrochen, aber niemand wurde verletzt, berichtete die Polnische Presseagentur (PAP).
Auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag bestätigte Kosiniak-Kamysz, dass es sich um eine russische Drohne handelte.
"Dies war eine weitere Provokation der Russischen Föderation. Es war eine russische Drohne. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, an dem Friedensgespräche am Laufen sind und Hoffnungen auf ein Ende des Krieges bestehen, den Russland gegen die Ukraine führt, der aber auch die Sicherheit der NATO-Mitgliedstaaten gefährdet. In einem solchen Moment provoziert Russland erneut", sagte er.
Unterdessen teilte ein Sprecher des Außenministeriums den Medien mit, dass es sich bei der Drohne um eine russische Version des Modells "Shahed" handele.
Das Militär berichtete, dass das unbemannte Flugzeug mit einem chinesischen Motor ausgestattet war.
Das Operationskommando der polnischen Streitkräfte teilte in einem Beitrag in den sozialen Medien mit, dass in der Nacht keine Verletzungen des polnischen Luftraums durch die Nachbarländer Ukraine oder Belarus registriert worden seien.
Beamte gingen zunächst davon aus, dass die Explosion möglicherweise durch ein Teil eines alten Motors mit Propeller verursacht worden war.
Seit Russland vor mehr als drei Jahren eine groß angelegte Invasion der Ukraine gestartet hat, gab es eine Reihe von Verletzungen des polnischen Luftraums. Das löste in der EU und den NATO-Mitgliedstaaten Alarm aus und erinnerte die Menschen daran, wie nah der Krieg ist.
Polen gehört zu einem der stärksten Unterstützern der Ukraine. Laut NATO-Schätzungen wird das Land in diesem Jahr 4,12 Prozent seines BIP für Verteidigung ausgeben.
Im März kündigte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk angesichts der anhaltenden Sicherheitsbedrohungen Pläne an, "alle erwachsene Männern" militärisch ausbilden zu lassen.
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