Sprachbericht: In diesen sieben Ländern ist Deutsch Amtssprache

Der deutschsprachige Raum umfasst für viele Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein. Doch Deutsch ist auch in weiteren Ländern noch Amtssprache, zeigt der vierte Sprachbericht zu Deutsch in Europa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Nach Russisch ist es die meistgesprochene Sprache in Europa.
Auch in Luxemburg, Belgien und im italienischen Südtirol ist Deutsch neben anderen Sprachen Amtssprache. Doch in 15 europäischen Ländern sei Deutsch als Sprache so wichtig, dass die Wissenschaftler Länderprofile anlegten, um die Eigenheiten der Regionen genauer zu untersuchen.
Deutsch ist Erstsprache von rund 95 Millionen Menschen
"Das bundesdeutsche Deutsch ist nur ein Mosaikstein im Ganzen. Das Bewusstsein für diese Vielfalt zu schärfen, ist ein erklärtes Ziel des Berichts", sagt Projektleiterin Christa Dürscheid von der Universität Zürich. Der Bericht blicke über die Grenzen Deutschlands hinaus, bekräftigte auch Ingo Schulze, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Dem Team aus 22 Sprachwissenschaftlern zufolge wird Deutsch von rund 95 Millionen Menschen in Europa als Erstsprache verwendet. 30 Millionen weitere Menschen nutzen Deutsch als Zweitsprache. Wer also den Untergang der deutschen Sprache beklage, liege falsch: Die Zahl der Deutschsprechenden sei relativ stabil - unter anderem auch aufgrund von Zuwanderung.
"Ländersteckbriefe zeigen, dass im Norden wie Süden, im Osten wie im Westen nach wie vor deutschsprachige Gemeinschaften existieren und dort ein reichliches kulturelles Leben mit ganz und gar eigenständigen Zügen gepflegt wird", erklärt auch Christoph Markschies, Präsident der Akademieunion.
Diese sogenannten Sprachinsel-Gebiete gibt es beispielsweise in Polen, Russland, Tschechien oder der Ukraine. "Solche Gemeinschaften bauen Brücken, oft nach schwierigen Zeiten im 19. und 20. Jahrhundert", so Markschies. Er hofft, dass der Bericht neue Kontakte anregen könne.
Zum Stand der Sprache: Mehr Deutschprüfungen weltweit
Eine Trendanalyse des Goethe-Institut aus dem Juli des laufenden Jahres zeigt, dass die Nachfrage nach Deutsch-Kursen vor allem außerhalb Europas gewachsen ist. So gelte dies beispielsweise für Ägypten, Indien, Kenia und Kolumbien. Dort werde Deutschland als attraktives Arbeits- und Ausbildungsland wahrgenommen.
Seitdem das Fachkräfteinwanderungsgesetz aus dem Jahr 2023 gelte, sei ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Deutschkursen in der Erwachsenenbildung zu verzeichnen.
Auch in Ländern wie Kamerun, Marokko, Nepal oder Usbekistan wird das Deutschlernen mit beruflicher Mobilität und Zukunftsperspektiven in Deutschland verknüpft. Insbesondere die Zahl der Deutschprüfungen beim Goethe-Institut und Kooperationspartnern sei im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. Es wurden rund 1,1 Millionen Prüfungen zur deutschen Sprache abgelegt.
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