Bootsunglück vor Indonesien: Vier Mitglieder spanischer Familie tot
Der Vorfall ereignete sich am Freitag gegen 20:30 Uhr Ortszeit (14:30 Uhr in Deutschland), als ein Boot mit elf Personen an Bord in der Nähe der Insel Padar einen Motorschaden erlitt. Das Gebiet liegt nahe Labuan Bajo, einem beliebten Ausgangspunkt für Touristen, die den Komodo-Nationalpark besuchen.
An Bord befand sich eine sechsköpfige Familie aus Valencia. Nach dem Unglück konnten die Mutter und eine ihrer Töchter lebend gerettet werden. Der Vater sowie drei Kinder – ein Mädchen und zwei Jungen – wurden später leblos aufgefunden. Insgesamt wurden sieben Menschen gerettet: die beiden Familienmitglieder, vier Crewmitglieder und ein Touristenführer.
Enrique Ortuño, Großvater der drei Kinder und Schwiegervater des Vaters, schilderte den Ablauf auf Grundlage der Aussagen seiner überlebenden Tochter. Demnach seien Mutter und Tochter vom Boot ins Meer geschleudert worden und hätten gerettet werden können. Der Vater und die drei Kinder seien vermutlich im Boot eingeschlossen gewesen, das auseinanderbrach und rasch sank.
Rettungsteams lokalisierten schließlich unter Wasser die Leichen des Vaters und der drei Kinder. Bei dem Vater handelte es sich um Fernando Martín Carreras, einen ehemaligen Fußballspieler und Trainer der Frauen-B-Mannschaft des Valencia CF.
Reaktion der spanischen Behörden
Ungünstige Wetterbedingungen erschweren die Such- und Rettungsarbeiten. Der indonesische Such- und Rettungsdienst (SAR) setzt die Einsätze fort, die sich nach Angaben der Behörden über drei bis vier Tage hinziehen könnten. Erheblich behindert werden die Arbeiten jedoch durch hohe Wellen von bis zu 1,5 Metern, starke Strömungen rund um die Insel Padar sowie heftige Regenfälle, die die Sicht stark einschränken, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Die Hafenbehörde von Labuan Bajo führt das Unglück auf starken Wellengang zurück. Nach Angaben von Stephanus Risdiyanto, dem Leiter der örtlichen Hafenbehörde, erreichten die Wellen zeitweise eine Höhe von bis zu drei Metern. „Das hat die ersten Suchmaßnahmen erheblich erschwert“, sagte er. Die Insel Padar bleibt wegen der extremen Wetterlage am Samstag für den Tourismus geschlossen.
Das spanische Außenministerium bestätigte, dass das Konsulat in Jakarta mit der Betreuung des Falls befasst ist. Ein Mitarbeiter der Botschaft ist bereits nach Labuan Bajo gereist, um sich um die überlebende Mutter und Tochter zu kümmern, die außer Lebensgefahr sind. Zudem steht die Vertretung in engem Kontakt mit den betroffenen Familien.
In Indonesien kommt es vergleichsweise häufig zu Schiffsunglücken. Das Land besteht aus einem Archipel mit rund 17.000 Inseln. Als Ursachen gelten unter anderem mangelhafte Sicherheitsausrüstung, unzureichende Infrastruktur, Überladung von Booten, eine nachlässige Durchsetzung von Vorschriften sowie widrige Wetterbedingungen.
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