Ultimatum für Waffenruhe mit der Ukraine: Trump schickt Witkoff vor Ablauf der Frist nach Moskau

Steve Witkoff reist laut US-Präsident Donald Trump "Mittwoch oder Donnerstag" nach Moskau. "Sie würden ihn gerne sehen. Sie haben ihn um ein Treffen gebeten, also werden wir sehen, was passiert", fügte Trump hinzu.
Die vom Kreml kontrollierten Medien berichteten später, dass Witkoff am Mittwoch, dem 6. August, in Moskau erwartet werde.
Der US-Präsident bekräftigte außerdem, dass die Sanktionen am Freitag in Kraft treten würden, wenn Russland bis dahin nicht einem Waffenstillstand zustimmt. "Es wird Sanktionen geben, aber sie scheinen ziemlich gut darin zu sein, Sanktionen zu vermeiden", so Trump. "Sie sind gerissene Charaktere, und sie sind ziemlich gut darin, Sanktionen zu vermeiden, also werden wir sehen, was passiert."
Trump droht Russland mit "Sekundarzöllen", also Zöllen gegen seine Handelspartner, von 100 Prozent. Er hatte zuvor angekündigt, dass die Maßnahmen erhebliche "Sekundärzölle" auf Länder umfassen würden, die weiterhin russisches Öl, Gas und andere Waren importieren - ein Schritt, der wichtige Handelspartner wie China und Indien erheblich beeinträchtigen würde.
Ist Moskau bereit für einen Waffenstillstand?
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte an diesem Montag, Moskau sei "immer bereit", Gespräche mit Witkoff zu führen. "Wir halten diese Kontakte für wichtig, sinnvoll und sehr nützlich". Der Kreml habe die Möglichkeit eines Treffens zwischen Witkoff und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in dieser Woche in Moskau nicht ausgeschlossen.
Der US-Sondergesandte war im April mit Putin zusammengetroffen und hatte dabei nicht nur Kritik geerntet, weil er Moskaus Behauptungen über den totalen Krieg Russlands gegen die Ukraine wiederholte, sondern auch, weil er bei diesen Gesprächen die vom Kreml gestellten Übersetzer benutzte.
Russland hat seine täglichen Angriffe auf die Ukraine intensiviert und beschießt Zivilisten und Wohngebiete im ganzen Land mit Raketen und Drohnen. Ein deutlicher Hinweis auf die russischen Waffenstillstandsabsichten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholte die Forderungen an die USA, Russland zu sanktionieren, und bekräftigte: "Die Welt hat genug Macht, dies zu stoppen und die Menschen zu schützen."
Ist ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin möglich?
Selenskyj bekräftigte auch seine Bereitschaft, sich mit Putin zu treffen: "Wir wissen, wer in Russland das Sagen hat, und deshalb bietet die Ukraine erneut an, über technische Gespräche hinauszugehen - nicht um Erklärungen auszutauschen, sondern um sich tatsächlich auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs zu treffen."
Selenskyj hatte sich wiederholt für ein Treffen mit seinem russischen Amtskollegen eingesetzt. Als die direkten Gespräche zwischen beiden Ländern im März dieses Jahres wieder aufgenommen wurden, reiste er persönlich in die Türkei. Putin hingegen erschien nicht und lehnt weiterhin ein Treffens mit Selenskyj ab. Auch Kreml-Sprecher Peskow bestätigte dies an diesem Montag erneut: Ein persönliches Treffen zwischen den Präsidenten stehe nicht auf der Tagesordnung, da "alle vorbereitenden Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind".
Details und nähere Informationen darüber, was genau diese Vorbereitungsarbeiten beinhalten und welche Erwartungen Russland an ein solches Treffen hat, gab er nicht.
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