Kalte Leckerei: Welche EU-Länder stellen am meisten Speiseeis her?

Sommerzeit ist Eiscreme-Saison. Glücklicherweise hat die EU eine Menge davon zu bieten. Im vergangenen Jahr stieg die Produktion von Speiseeis in der EU um zwei Prozent auf 3,3 Milliarden Liter, gegenüber 3,2 Milliarden Litern im Jahr 2023, wie aus kürzlich von Eurostat veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Wenn es darum geht, welches Land die größten Mengen an Speiseeis herstellt, mögen die Zahlen überraschen. Für viele mag Italien - berühmt für sein cremiges Stracciatella-Eis - das erste Land sein, das ihnen in den Sinn kommt, wenn sie an diesen gefrorenen Genuss denken.
Doch auf Platz eins der Eiscreme-Hersteller in der EU steht Deutschland mit 607 Millionen Litern im Jahr 2024. Frankreich und Italien folgen an der Spitze mit 501 Millionen Litern bzw. 492 Millionen Litern Speiseeis.
Zwischen den drei Spitzenproduzenten und den beiden Ländern, die die ersten fünf Plätze belegen, klafft eine große Lücke. Spanien landete mit 378 Millionen Litern im Jahr 2024 auf dem vierten Platz, und Polen landete mit 298 Millionen Litern Speiseeis auf Platz fünf.
Kleinere Hersteller als Wachstumstreiber
Diese fünf Länder mögen in absoluten Zahlen die größten Mengen an Speiseeis produziert haben, aber sie waren nicht der Grund für das zwischen 2023 und 2024 verzeichnete Wachstum von zwei Prozent in der gesamten EU.
Polen war das einzige der fünf führenden Länder, dessen Produktion im Vergleich zu 2023 anstieg. Dort wurde im vergangenen Jahr 29 Produzent mehr Speiseeis hergestellt. Unter den großen Herstellern verzeichnete Frankreich den größten Rückgang (12 Prozent).
In Italien (minus sieben Prozent) und Spanien (minus sechs Prozent) fiel der Rückgang etwas geringer aus. Der größte Hersteller, Deutschland, verzeichnete einen Produktionsrückgang von einem Prozent.
Allerdings nahm die Speiseeiserzeugung in mehr EU-Ländern zu als ab, so dass insgesamt ein Produktionsanstieg zu verzeichnen war.
Die Daten zeigen, dass neben Polen vor allem "kleinere" Herstellerländer für das Wachstum verantwortlich waren. Dazu gehören Belgien, wo die Produktion um 35 Prozent stieg, sowie Bulgarien (plus 19 Prozent) und die Tschechische Republik (plus 15 Prozent).
Frankreich ist EU-Spitzenreiter bei Eiscreme-Export
Die Menge an Speiseeis, die in Nicht-EU-Länder exportiert wurde, stieg seit 2023 um ein Prozent (auf 265,3 Millionen). Gleichzeitig stiegen die Einfuhren von außerhalb der EU um ein Viertel, nämlich um 13,6 Millionen Kilogramm.
Die Rangfolge unterscheidet sich, wenn man den Absatz von Speiseeis in den EU-Ländern berücksichtigt.
Frankreich war der größte Speiseeis-Exporteur in der EU und exportierte im Jahr 2024 55,9 Millionen Kilogramm Speiseeis. Auf Frankreich entfällt ein Fünftel (21 Prozent) der gesamten Speiseeisausfuhren in Nicht-EU-Länder.
Es folgen Italien (42,6 Millionen Kilogramm) und die Niederlande (31,9 Millionen Kilogramm). Obwohl Deutschland der bedeutendste Speiseeishersteller in der EU ist, exportiert es nur 28,2 Millionen Kilogramm dieses Erzeugnisses in Länder außerhalb der EU. Das Angebot richtet sich also wohl eher an Verbraucher und Unternehmen in Deutschland und der Europäischen Union.
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